Die Doppelinsel Kapitel 02.2
Datum: 15.09.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... und kletterten über und zwischen die Steine, fanden aber noch weniger als zuvor. Doch für einen Abend würde es noch reichen, um wenigstens nicht mit vollkommen leerem Magen schlafen gehen zu müssen.
Gegen Abend bemerkten sie eine seltsame Gestalt die sich ihrem Lager näherte. Ihr Oberkörper war gebeugt und im Dämmerlicht hatte man den Eindruck, als wenn er sehr unförmig war. Zuerst dachten sie an eine Gestalt aus den Erzählungen der Alten, die darüber berichteten, dass hier irgendwo ein seltsames Wesen leben sollte, was die Menschen erschreckte, aber nur wenige Minuten später sahen sie, dass es Kugogo war, der etwas schweres trug.
Sofort liefen sie zu ihm und erkannten erst jetzt, dass er einen ganzen Hai auf dem Rücken trug. Ohne zu zögern nahmen sie ihm das Tier ab und er schaute erleichtert auf, dazu begann er breit zu grinsen. Doch erst im Lager begann er zu berichten.
Er war schon eine ganze Zeit unterwegs gewesen als er eine Stelle fand, die er für richtig hielt. Weniger Steine hinderten ihn daran ins Wasser zu gehen und es fiel nicht ganz so steil ab. Also ging er so weit hinein, dass er bis an die Hüfte im Wasser stand. Dann blieb er einfach stehen und wartete.
Zum Glück war es Windstill und er konnte jede Bewegung erkennen, die um ihn herum war. Es dauerte gar nicht so lange, als ein etwas größerer Fisch in seine Reichweite kam. Er zielte genau und warf voll daneben. Das konnte er gar nicht verstehen, denn sonst hatte er immer getroffen, wenn er geübt ...
... hatte. Also wartete er auf die nächste Chance. Aber auch diesmal ging es daneben. Nur wusste er einfach nicht warum.
Etwas seitlich von ihm lag ein dunkler Stein unter Wasser und er versuchte nun diesen zu treffe. Doch obwohl der sich nicht einmal bewegte, warf er daneben. Jetzt war er vollkommen durcheinander. Das konnte nicht sein. Er ging auf den Stein zu und ließ seinen Speer direkt von oben herunter. Diesmal traf er genau. Doch kaum einen Schritt davon entfernt, wurde es schon schwieriger. Der Stein war nicht mehr da, wo er ihn meinte zu sehen. Und je weiter er von ihm weg war, umso schwieriger war es dann. Kein Wunder das er die Fische nicht traf. Wie waren gar nicht dort, wo er sie vermutete.
Also musste er das Wasser überlisten. Er nahm einen kleineren, schwarzen Stein, legte ihn drei Meter vor sich ins etwas tiefere Wasser und übte ihn zu treffen was ihm nach ein paar Mal immer besser gelang. Zum Schluss wusste er genau wie er werfen musste.
Jetzt musste er nur noch darauf warten, dass ein Fisch über den Stein schwamm. Aber wie immer, kam jetzt keiner mehr oder besser gesagt, kamen schon welche, aber sie schwammen nicht über den Stein. Überhaupt schienen sie ihn zu verhöhnen indem sie überall schwammen, nur nicht dort.
Also stand er drei Stunden fast bewegungslos im Wasser und wartete auf den richtigen Moment.
Irgendwann kam dann der eine, der dumme Fisch und schwamm direkt über den Stein. Kugogos Arm inzwischen steif geworden wollte fast nicht gehorchen ...