1. Die Doppelinsel Kapitel 02.2


    Datum: 15.09.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... zu gehen.
    
    Als dann geradezu ein Schauer von Steinen auf sie nieder ging, drehten sie um und rannten so schnell sie konnten weg, dass Siegesgeheul der Gegner hinter sich lassend.
    
    Doch was sollten sie jetzt tun. Sie hatten gar nichts mehr. Sicher würde man sie nicht mehr an ihre Felder lassen und sie brauchten sich keine Hoffnung darauf machen, dass sie freiwillig eine oder mehrere der Ziegen bekommen würden, auch wenn sie ihnen eigentlich zustanden.
    
    Also machten sie sich auf den Weg und gingen so weit wie sie den anderen nur aus dem Weg gehen konnten. Neun Menschen, vier Paare und Kugogo gingen in eine ungewisse Zukunft. Allerdings hatte Kugogo es geschafft noch seine Seile mitzunehmen und somit hatten wie wenigstens etwas, was sie den anderen voraus hatten.
    
    Wenige Stunden später waren sie so weit weg von den anderen wie, es nur ging. Vor ihnen lang der weite Ozean und bildete die natürliche Grenze. Hier wollten sie bleiben, denn der Ort war genauso gut wie jeder andere. Hatte aber keinen feinkörnigen Strand wie am alten Ort, sondern bestand aus großen Felsen die ineinander verkeilt am Strand lagen.
    
    Bevor sie sich allerdings aufmachten den Strand zu erforschen, begannen sie notdürftige Unterkünfte zu bauen. Es waren mehr eine Art Unterschlupf und diente mehr dazu den Wind abzuhalten als alles andere. Regen würde einen Weg hinein finden. Doch zum Glück regnete es eher wenig und sie konnten sich gegenseitig wärmen, wenn sie sich dicht aneinander ...
    ... kuschelten.
    
    Kaum war die notdürftige Unterkunft gebaut, gingen sie zu den Felsen und untersuchten sie genauer. Zeit war das einzige, von dem sie im Überfluss hatten. Und sie fanden mehr als sie gehofft hatten.
    
    Jede Menge Schnecken waren zwischen den Steinen und ab und zu auch einmal ein Krebs. Alles in allem würden sie zumindest ein paar Tage davon leben können. Doch der reichste Fund den sie machten war ein langer Ast. Für sie etwas besonderes, denn so etwas kannten sie nur noch vom hören. Es musste Treibgut gewesen sein, denn so etwas gab es auf der ganzen Insel nicht mehr.
    
    Der Ast war etwa vier Schritte lang und relativ gerade. Dazu fast weiß, denn er musste schon sehr lange dort gelegen haben und war vollkommen ausgeblichen. Außerdem mehrfach nass und wieder trocken geworden und dadurch unheimlich hart.
    
    Am Abend machten sie ein Feuer, puhlten die Schnecken aus ihren Häusern, fädelten sie auf kleine Stöcker auf und hielten sie ins Feuer. Die Krebse warfen sie im Ganzen hinein und holten sie dann mit etwas Geschick und einigen anderen kleinen Ästen wieder heraus, wenn sie gar waren.
    
    So saßen sie dann einigermaßen satt am Feuer und berieten danach, was sie mit dem Ast machen sollten. Ihn zu verbrennen hielten sie für zu schade.
    
    Kugogo war sicher nicht der schlauste, machte eher das, was man ihm sagte, aber er konnte sich daran erinnern, dass ihm sein Vater einmal etwas davon erzählt hatte, das wiederum sein Vater, also Kugogos Großvater aus einem Ast einen Speer gemacht ...
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