Auf Montage Teil 37
Datum: 25.12.2017,
Kategorien:
Transen
... kommen viel mehr Leute als sonst zur Kirche. Regina muss etwas weiter entfernt Parken, sie fährt jedoch bis zur Kirche und lässt Beate und ihre Mutter dort schon aussteigen, stellt das Auto ab und kommt zu den beiden hin.
Ihre Erscheinung fällt auf, sie trainiert immer noch jeden Morgen, die Übungen haben ihr einen sehr vorteilhaften Gang beschert. Diese Lateinamerikanischen Tänze verlangen viel Hüfteinsatz und so bewegt sich Regina sehr geschmeidig. Die meisten Männer mustern sie, mal heimlich, wenn sie in Begleitung sind und mal offen, wenn sie ohne Anhang dort sind. Auch Christel ist ebenso wie der Rest der Familie begeistert, sie kennen Regina nur als normale Frau, bis auf den ersten Besuch bei Hedi, wo sie das Kostüm von Beate trug. Regina wird das ganze bald etwas zu viel, klar ist es schön im Mittelpunkt zu stehen, aber genug ist genug und es geht hier ja nicht um sie, sondern um die Taufe von Julia. Das sagt sie auch und die anderen Respektieren das, was Regina aber nicht verhindern kann sind die Blicke der Männer, als sie in der Kirche nach vorne geht, wo die Plätze der Familie des Täuflings sind und die Blicke der Frauen, die immer Konkurrenz wittern, wenn eine schöne Frau anwesend ist. Das macht ihr aber nichts aus, sie hat gelernt damit umzugehen.
Beate verfolgt gebannt die Taufe, sie hat so etwas noch nie mitgemacht, auch für Regina ist die Kirche eine ernste Angelegenheit. Die Zweifel die sie beim ersten Besuch eines Gottesdienstes als Frau noch hatte, ...
... sind nun Geschichte. Sie fühlt sich als Frau und hat ihren Frieden mit Gott gemacht, obwohl die Kirche den Transsexuellen nicht gerade freundlich gesinnt ist. Sie braucht es ja keinem Geistlichen auf die Nase zu binden, was sie ist, sie ist eben die Tante, die bei der Taufe ihrer Nichte in der Kirche ist. Nun schweifen ihre Gedanken doch ab, sie muss daran denken was sie mit Beate vorhat. Erst mal den Antrag und dann die Hochzeit selber, wann sollte sie stattfinden und was würde sie kosten. Wenn alle ihre Freunde und Bekannten kommen, wird das schon eine große Zahl an Gästen geben. Regina ist durch ihre Tätigkeit im Transentreff, durch ihre Freundschaft mit Toni, mit Kai Uwe, und vor allem mit Walter und dessen Mann sehr bekannt und beliebt, genauso wie Beate auch, diese hat schon einigen mit günstigen Krediten und ihrer Erfahrung in Gelddingen sehr geholfen. Sie sind beide in eine Gemeinschaft gerutscht, die genauso fest zusammen hält, wie andere Gruppen die nicht der Normalität entsprechen.
Regina hat schon mal im Spaß gemeint das, wenn sie mal umziehen wollten, sie am Morgen aus dem Haus gehen könnten und am Abend in das neue Heim einkehren könnten und es wäre alles fertig. Beate hat das scheinbar noch nicht so richtig wahrgenommen, dass sie hier eine Familie hat und dort wo sie wohnt auch, Regina ist einfach in diese Gemeinschaft eingetaucht, in die Welt der Transen, der Schwulen aller Couleur, Drag-Queens und Transvestiten und fühlt sich dort wohl. Über all das denkt ...