1. Vom Leid des Erwachsenwerdens


    Datum: 24.12.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... oder?"
    
    "Ja, natürlich!"
    
    "Gut, dann werde ich mir jetzt mein Kleid anziehen."
    
    "Soll ich solange rausgehen?"
    
    "Nein, wenn du willst, darfst du mir dabei zusehen. Willst Du?"
    
    Ich konnte wieder nur die Antwort nicken. Die Worte blieben mir im Halse stecken. Sie trat an das Bett, auf dem ich immer noch saß, schaute mir tief in die Augen und lockerte den Gürtel. Die Gürtelenden fielen von ihr ab und sie öffnete ganz langsam den Morgenmantel bis er ihr von den Schultern glitt. Was für ein Anblick! Ich konnte fast vollends ihre makellosen Brüste sehen, ihre Sanduhrenfigur, ihre langen, wohlgeformten Beine, in diesen erregenden Strümpfen und die hübschen, kleinen Füße, die in den hohen Sandaletten steckten. Was für ein Anblick!
    
    "Gefalle ich dir?"
    
    Ich nickte nur wieder die Antwort.
    
    "Möchtest du jetzt öfters zu mir kommen?"
    
    Wieder ein Nicken.
    
    "Vielleicht schon morgen?"
    
    Nicken.
    
    Sie tat zwei kleine Schritte und beugte sich langsam zum Bett vor um ihr Kleid aufzunehmen. Ihre Brüste waren mir nun ganz nahe. Vielleicht wollte sie da schon, daß ich sie anfasse, aber ich war ganz einfach zu kaputt um zu reagieren. Ebenso langsam hob sie ein Bein nach dem anderen und stieg in ihr Kleid, das sie dann über die Hüften hochzog, um das Oberteil anlegen zu können.
    
    "Machst du mir bitte den Reißverschluß zu?" Ich sprang auf und tat es mit bebenden Händen. Sie beugte sich zu mir, küßte mich auf die Wange und hauchte: "Danke."
    
    Sie nahm mich zum Drittenmal an ...
    ... diesem Tag an die Hand und führte mich aus dem Haus in die Garage. Wir stiegen in ihr Cabrio. Sie schnürte, sich im Rückspiegel betrachtend, aus einem Seidenschal, flink und kunstvoll ein Kopftuch, daß ihr blendend stand, fuhren in ein nahes Waldcafé und aßen unser Eis. Auf der Fahrt dorthin sprachen wir kaum ein Wort. Immer wieder sah ich sie von der Seite an. Oh Gott, wie schön sie war. Mein Stäbchen war weg, dafür aber hatte ich fürchterliche Unterleibskrämpfe bekommen, die ich vor ihr verheimlichen konnte. Das wunderbare Rieseneis half mir darüber hinweg und natürlich die Anwesenheit meiner Hoffnung, die Wahrheit wurde. Lange blieben wir dort und spazierten dann durch den Wald. Wir verstanden uns wirklich sehr gut. Der Altersunterschied schien keine Rolle mehr zu spielen. Zumindest nicht für mich, denn sie schien sich mir angleichen zu wollen. Als sie mich vor unserem Haus, pünktlich um 20:00 Uhr absetzte, verabredeten wir uns wieder für den nächsten Tag. Um 10 Uhr bei ihr. 10 Stunden war ich mit ihr zusammen. 10 Stunden, die vergingen wie ein Augenblick.
    
    Das Versprechen, das ich ihr gegeben hatte, habe ich nie gebrochen. Bis zum heutigen Tage. Es sind weit über 30 Jahre vergangen und sie wird mir sicher verzeihen, denn sie war nunmal die Erste und meine Aufzeichnungen wären nicht komplett, wenn ich dieses und die folgenden Erlebnisse mit ihr nicht schildern würde. Sie hat bestimmt Verständnis dafür. Außerdem, so bin ich der festen Überzeugung, sollte sie dieses Manuskript ...
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