Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 24.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... sie verliebte? Die Zeit verging wie im Fluge. Auch für sie. Denn als Martha kam und sagte, daß sie nun einkaufen führe (Martha hatte ein Moped!), war sie sehr überrascht.
"Ist es denn schon 3 Uhr?" fragte sie.
"Fast, gnädige Frau. Es ist viertel vor." sie wartete einen winzigen Augenblick und fuhr sodann fort: "Ich gehe nun. Ich bin um vier Uhr wieder da. Haben sie noch spezielle Wünsche, gnädige Frau?"
"Nein, gehen sie nur, Martha. Übrigens, Martha - nehmen sie bitte die Schlüssel mit, wir werden nicht da sein." Martha nickte höflich und entschwand.
"Wo fahren wir denn hin?" wollte ich wissen.
"Weiß ich noch nicht. Vielleicht eisessen, ja?"
"Ja, gerne."
"Zieh' dich doch an und komm' dann ins Haus, ja?"
"OK!" sagte ich und spurtete los, während sie ins Haus ging. In Windeseile war ich angezogen und lief zum Haus hinüber. Als ich eintrat, saß sie, immer noch im Bikini, auf einem Sofa.
"Ich habe keine Ahnung was ich anziehen soll." sagte sie enttäuscht. Die Leier kannte ich. Meine Mutter hatte die selben Schmerzen.
"Vielleicht fällt dir etwas ein?" sprach sie und schien wirklich erleichtert über diese Idee, stand auf und faßte mich bei der Hand: "Komm mit!" Wir rannten die Treppe hinauf und standen plötzlich im Schlafzimmer der Hoffnung. Sofort stellte sich bei mir wieder die nun schon hinreichend bekannte Regung ein: Halbmast und kein erhöhter Puls? Ich war überrascht. Der Wein tat einen perfekten Job. Sie ging voran und öffnete eine Türe, ...
... die, wie ich nun sah, zu ihrem Ankleidezimmer führte.
"Such' mir etwas aus während ich eine kurze Dusche nehme."
Bevor ich nur etwas sagen konnte, war sie auch schon verschwunden.
"Au, Backe!" dachte ich. Was fang ich denn nun jetzt an und legte mein Stäbchen, fast schon automatisch, in die gewohnte Richtung. Ich fing an mich umzusehen. Auf den links und rechts, nahe und parallel der Wände angebrachten Messingstangen, hingen Mengen von Sommergarderobe. Auf dem Boden standen bestimmt 50 Paar Pumps und Sandaletten in allen Farben und Ausführungen aber alle hatten sie einen 10cm Pfennigabsatz. Mein Schwänzchen zuckte spastisch während ich die Feststellung machte, daß meine Augen zu klein waren alles in der gewünschten Schnelligkeit, aufzunehmen. Ich öffnete die Schubfächer. Strümpfe über Strümpfe, zwei große Schubläden voll. Allfarbig wie die Unmenge von Unterwäsche. Sie hatte alles geordnet, nach Farbe und Art. Garniturweise. So lagen zum Beispiel alle schwarzen Sets in zwei weiteren Schubladen. Immer BH, Strumpfhalter und Höschen beisammen. Noch zwei weitere Schubfächer waren für die weißen Garnituren bestimmt und in weiteren dreien befanden sich Korsagen. Ich war wieder in Trance. Ich wollte wichsen. Ich durfte nicht. Nicht hier und nicht jetzt! Unmöglich!
Ich mußte mich jetzt konzentrieren. Ich wandte mich den Kleidern zu und entdeckte ein wunderschönes, tief ausgeschnittenes, enges Tageskleid, das in der Grundfarbe weiß war und ein großrosiges Muster hatte. ...