Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 24.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... lächelnd auf sie zu. Schultern hochgezogen, natürlich.
"Aah, trockene Badehose! Das ist gut. Möchtest du jetzt etwas zu trinken?" rief sie.
"Ja, gerne!"
"Was denn?" sagte sie als ich bei ihr angekommen war und neben ihr stand, ihr Kopf auf meinem Geschlechtsteillevel. Sie schaute mir, mit der, zum Schutz gegen die Sonne über die Augenbrauen angelegten Hand, in die Augen.
"Eine Cola, bitte" sagte ich und sie schaute mir, den Bruchteil einer Sekunde lang, auf den Pimmel. Wun-der-voll und peinlich zugleich! Peng! Kribbeln im Schritt! Halbmast.
"Kannst du bitte Martha rufen?"
Ich joggte zum Haus hinüber, schob die Türe zur Seite und rief: "Martha, würden sie bitte einmal kommen?"
"Komme!" echote es langgedehnt.
"Sie kommt" sagte ich, als ich mich neben meine große Hoffnung auf die Sonnenliege sank. Es gab Coca-Cola eisgekühlt und Small-Talk bis zirka 12 Uhr. Dann sagte sie:
"Erwarten dich deine Eltern nicht zum Mittagessen?"
Jäh wurde ich aus meinem Wohlbehagen gerissen. "Scheiße, die will daß ich abhaue!" "So ist das also. Sie für zwei Stunden zu unterhalten, dafür bin ich gut genug und jetzt soll ich mich zum Teufel scheren." dachte ich. Ich war enttäuscht und fühlte mich ausgenutzt. Mir war spuckelend zumute.
"Weiß nicht. Vielleicht?"
"Haben sie denn nichts gesagt?"
"Nein"
"Dann werde ich sie jetzt einmal anrufen. Vielleicht darfst du dann noch etwas bleiben?" sagte sie und entschwand.
Während ich ihr nachschaute, schöpfte mein Herz ...
... wahre Ozeane von Hoffnung und meine Stimmung war sofort wieder am oberen Anschlag. Jetzt brauchten nur noch mein Vater oder meine Mutter zu nicken und schon durfte ich länger in der Nähe dieses Geschöpfes bleiben. Hoffentlich sehr lange.
Ich nahm noch einen Schluck Cola. Ich nahm noch einen Schluck. "Das dauerte aber lange...." flüsterte ich.
Nach etwa 5 Minuten kam sie, wir immer lächelnd, zurück und erlöste mich.
"Du sollst zum Abendbrot wieder Zuhause sein."
"Das war 8 Uhr abends!" schoß es mir durch die Birne. "WOW!"
Ohn-macht-nah gab ich, so gefaßt wie möglich, zurück:
"Ich störe sie auch wirklich nicht?"
"Das hat deine Mutter auch bestimmt zehn Mal gefragt und immer habe ich geantwortet; Nein, natürlich nicht!" erklärte sie mir.
"Martha soll uns jetzt einen kleinen Imbiß zurechtmachen und dann entscheiden wir was mit dem Rest des Tages anzufangen ist, ja?" Wie konnte ich da nur nein sagen? Die Welt war wieder total in Ordnung.
"Ja, sehr gerne!"
Eine halbe Stunde später brachte uns die gute Martha zwei Salatteller mit frisch geröstetem Brot und eine Flasche leichten Rotweines und Mineralwasser heraus. Wir aßen genüßlich und kamen uns gewaltig näher. Ich glaubte, daß sie anfing mich wirklich zu mögen. Der Wein tat seine Wirkung. Ich verlor alle Hemmungen und plapperte wie wild drauflos. Auch das mochte sie, denn sie lachte wirklich herzlich und nicht nur höflichkeitshalber, an den richtigen Stellen. War es ein Wunder, daß ich mich tödlich in ...