Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 24.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Sondierungen des weiblichen Terrains, Vorstellungen und damit Tina Eichelberg aus dem Wege zu gehen. Die Starlets zogen sich widererwarten nicht aus, weil kein Pool da war um hineinzuhüpfen, denke ich. Zwei Photographen machten fleißig Partyphotos, von denen ich die Besten später stahl um meine Erinnerungen an Details aufzufrischen. Die besten Photos waren natürlich die, die mein Vater, in der Vorselektion, zur Vernichtung freigegeben hatte. Die guten und die schlechten lagen eine Woche nach der Party auf seinem Schreibtisch. Ich entdeckte sie rein zufällig, als ich nichtstuend vorbeischlenderte. Da sagt noch einer mit Nichtstun käme man nicht voran.... Ich war wirklich überrascht von der Qualität der wahrlich meisterhaft photographierten Peinlichkeiten verschiedenster Hammerkatzen, die mir im Gedränge, so gar nicht aufgefallen waren. Schwupp-di-wupp-Kartoffelsupp', waren die Dinger in meinem Hosenbund und mit meinem Pullover kaschiert, verschwunden. Als ich in meinem Zimmer ankam, stellte sich sofort die Frage: "Wo verstecken?" Lina, unsere Putzlappenanimateuse und ihre Truppe waren verdammt gründlich. Die Ablichtungen mußten auch schnell erreichbar gebunkert werden, sodas, wenn sich der Dauerdruck akut verschlimmerte, ad hoc Erste Hilfe geleistet werden konnte. Eilzugriffige Verstecke bargen aber auch die Gefahr leicht der leichten Entdeckbarkeit. Was tun? Es dauerte einige Zeit, bis mir die Idee kam. Ich stopfte meinen Weltatlas damit. So kam nach Südafrika gleich der ...
... Südpol einer bestrapsten, blonden, pferdezähnigen 25jährigen (wer schaut einem geschenkten Gaul ins Maul?) und nach dem Finnischen Meerbusen - na was wohl?
Aber wir gleiten gefährlich in die Zukunft ab. Der Montag nach dem Besäufnis und speziell die Zeit nach dem Montag, ist mir jetzt viel wichtiger! Denn da geschah wirklich viel erwähnenswertes....
KAPITEL 4 La belle Hélène
Kennst du das, wenn Zeit sich dehnt? Sich dehnt wie der besagte Kaugummi? Ich hatte einen Einjahressonntag glücklich hinter mich gebracht und war schon um 6 Uhr am Montag früh wach. Wen nimmt's Wunder? Die letzten vier Stunden sekundeten träge. Am Sonntag Nachmittag hatte ich schon die Lokation des Hoffnungshauses erkundet und hätte den Weg dorthin auch geblindtucht gefunden.
Halb zehn konnte ich nicht mehr warten und ging los. 5 Minuten später klingelte ich, mit einer Badetasche bewaffnet, am Hoffnungstor. Der Summer tönte und ich trat, leicht bebend, auf das Grundstück. Meine Phantasie schlug wieder einmal Purzelbäume und der Vorführer meines Kopfkinos spielt, der Helligkeit ungeachtet, Treppenszenen an. Resultat: Halbmast. Am Eingang wurde ich von deren Lina erwartet, die mich durch das Haus in den Garten geleitete. Keiner da.
"Ist niemand Zuhause?"
"Die gnädige Frau wird gleich kommen und der gnädige Herr befindet sich im Ausland."
Da schrie es in meinem Kopf: "W A S? I M A U S L A N D?
ICH UND DER VORSCHLAGHAMMER A L L E I N E?" Resultat: Dreiviertelmast mit steigender Tendenz. ...