Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 24.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... Wahrscheinlich zuviel für ihn allein. Dummer Tropf. Arschkrampe, hauchdünne.
Sie wird ihm wohl späterhin schon gezeigt haben, an wem der richtige Hammer hängt, der auf ihren Amboß paßt. Er hatte ihn, mit Sicherheit, nicht. Das war ihr und mir schon damals klar.
Noch viele Geschichten gäb' es zu erzählen vom Deppen-County Hof, so wie die von Freddy Stimm, der mit seinen "Groupies" (wirklich überraschend schöne Teile) am Schwimmer poolte und dabei unter Zuhilfenahme einer hornbrilligen Privatlehrerin krampfhaft versuchte seinen Fischkopp-Waterkant-Akzent mit englisch zu verwischen, da er in Bälde über'n großen Teich seine Karriere mit dem schönen Lied "Junge, komm' aus'm Flieder" fortsetzen sollte. Von wollen war zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede. Mir war schon immer schleierhaft, wie man aus so einem kleinen Männlein eine so tiefe Stimme hat herausholen können. Muß der Minderwertigkeitskomplex sein. Hat man öfter -- bei Winzlingen.
Wer denkt Prince wäre der Erfinder des hohen Absatzes für den etwas zu klein geratenen Herren, der hatte damals nicht unser aller Feddy Stimm gesehen. Jedoch -- einen kleinen Unterschied zwischen Prince und Freddy gibt es: Princechen mag die Absätzchen hauchdünn und Freddl nur im Block.
Wir zogen bald um. Man brauchte ja mehr Platz, "jetzt wo der Junge da ist". Lina, unsere Mumien-Trümmerhaufen-Putze mit Riesentitten, kam mit. Eine typische Eingeborene dortiger Landstriche. Mein Alter kaufte eine Villa an der Vogelbergstrasse am ...
... Steppenfriedhof.
MERKE: "Geld ist da, zahle bar!"
Meine Mutter hatte Freundinnen.... Ich glaubte, der Papst boxt hier im Kettenhemd! Reiche, geil gekleidete Vollfrauen im richtigen Alter. Ich war der Star der Veranstaltung, als der Neubezug feste gefeiert wurde. "Ach, was du nicht sagst, der Junge ist jetzt für ganz hier?" Ich wurde überall herumgeführt und hoffte inständigst darauf auch bald eingeführt zu werden. Aber das sollte noch dauern.
Schon eines freitagsfrüh waren eilfertig behende Geister erschienen, die den Garten umgestalteten. Es wurden Wege, kleine und größere Flächen mit platten Holzplatten, auf das die anwesenden Damen der Gesellschaft mit ihren hohen Absätzen nicht den Rasen piercten, ausgelegt. Über einer großen, glatten Plattenfläche errichtete man ein Zelt von Kleinrummelplatzausmassen. Wie ich später erfuhr, denn mir sagte man ungefragte rein gar nichts, war die andere große Pleene für die Bewegungsfreudigen gedacht, die zur Musik der Kapelle tanzen wollen sollten, die auch schon anrückte und anfing ihr Instrumentarium zu installieren. Ich hoffte inständig, sie würden später auch etwas rhythmisches, zum Beispiel von Zuckmaier, intonieren. Lastwagen brachten die Zeltbestuhlung, einige Hollywoodschaukeln und noch mehr Sitzgelegenheiten. Der Kaltfrass, Warmspachtel, Sprit und zusätzliches Bedienungspersonal rollte an, Elektriker vernetzten spinnenfleissig die Lampions und die Verstärker der Band an einen flugs installierten Stromverteiler.
Es war ein ...