Vom Leid des Erwachsenwerdens
Datum: 24.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... verdammt überrascht gewesen sein....
Auch die Überholspur habe ich diesem Ereignis zu verdanken, meine ungebremste Lebensfreude und die Freude an der Freude anderer. "Even the bad times are good!" (The Tremoloes). Jeder Tag ist ein neuer Tag und ein Geschenk an die Lebenden. Lebt drauflos, ohne Rücksicht auf Verluste. Kümmert euch einen Scheißdreck um das was andere sagen oder denken könnten, denn die lassen dich sowieso fallen, wenn es eng wird.
MERKE: ALLES was du machst ist gut!
Denn gut ist es für dich, auch wenn du Fehler machst. Mache allerart Fehler so früh wie möglich in deinem Leben. Da kosten sie noch nicht so viel. Alle Fehler müssen aber wehtun. Denn nur wirklich schmerzhafte Fehler begehst du nicht noch einmal.
Leben ist rauf-runter Achterbahn. Das erst macht das Leben geil. Würdest du eine Mark raustun für eine Rummelplatzachterbahn die nicht schnell rauf, runter, links und rechts geht, so schnell, daß du meinst dir fliegt gleich die Rübe weg, sondern nur langsam geradeaus fährt? Nee, keinen Pfennig!
Drum: Leben ist geil.
Mein Gott, ich danke dir.
Ganz unten im Haus mit der Nummer 32 war eine Heißmangel. Das ist der Ort wo man zum Beispiel Bettwäsche plätten läßt, weil sie ganz einfach, ihrer Größe wegen, schlecht zu bügeln ist. Die Besitzerin war ein echter Trümmerhaufen. Sie war keinen Millimeter über 1.50, also knapp 'ne Faust größer als 'ne Parkuhr, aber dafür sichere 1.60 breit. Sie war alleinstehend, was damals mehr als anrüchig war ...
... und hatte eine Tochter so etwa in meinem Alter, vielleicht etwas älter, die schon recht experimentierfreudig war. Will sagen: Spitz, wie Nachbar's Lumpi. Vulvia war ihr Name. In Ermangelung sämtlicher äußerlicher, weiblicher Attribute, konnte ich ihr widerstehen, obwohl sie hinter der Kellertüre ziemlich an mir rumsägte. Je älter ICH wurde, desto schlimmer wurde das mit ihr. Je älter SIE wurde desto mehr glich sie ihrer Mutter. Das Teil hatte sich somit von selbst erledigt.
Ein paar Häuser die Straße runter, wohnte Gärbert Maller. Ein Sonderling, so hatte ich den Eindruck. Er lebte mit seiner Mutter und Großmutter zusammen und wurde von allen äußeren Geschehnissen, inklusive denen der Straße, total abgeschirmt. Diaspora live. Archipel Pissmann. Lebendig begraben. Dann traf er mich. Wie, das weiß ich nicht mehr genau, ist auch scheißegal. Ich kann mich, hervorstechenderweise, nur noch an ein Erlebnis mit ihm zusammen erinnern. In seinem Haus, oder Nebenhaus wohnte ein Mädchen. Fahrhin Eichmann. Sie hatte ihr Zimmer unter-dem-Dach-juchee. Die Eltern wohnten ein paar Stockwerke tiefer. Gärbert und ich waren Taschenlampen-Fans. Je stärker desto dunkel. Gärbert hatte eine Notfallampe mit Blinklicht und Tragebügel. Tragebügel, wow! Ich verehrte ihn deshalb. Gärbert, der Herr des Lichts. Ich, mit meiner kleinen Stabfunzel, kam mir dagegen etwas mickerig vor. Aber wofür hatte man lichtträchtige Freunde? Eines schönen, dunklen Abends erzählte er mir von Fahrhin Eichmann und deren ...