Schwesternliebe
Datum: 11.09.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
... wir uns heute Abend über den Weg laufen, was? Aber ich habe deinen Thomas im Krankenhaus ganz schnell gefunden, musste einfach nachfragen, mit wem du immer in den Pausen rumhängst!".
Sie grinste.
Sie hatte gewonnen.
Wieder einmal.
"Er ist auch wirklich ein Lieber! Hat mir schon nach einer Zigarette, die ich bei ihm geschnurrt habe, seine Telefonnummer gegeben und mich dann eingeladen, heute mitzukommen. Ich musste ihm nur erzählen, was ich für ein armseliges Leben führe."
"Stimmt doch, Thomas, oder?", fragte sie jetzt mit gekonntem Augenaufschlag Richtung meines verlegen gewordenen Begleiters.
Ich schaute wie versteinert in die Runde, unfähig, ein Wort zu sagen.
Die beiden mir unbekannten Jungs grinsten in sich hinein. Verständlich, bei einer solchen Szene und wenn die große Schwester vom Küken mit „Dicke" angesprochen wurde.
Thomas legte beschwichtigend seinen Arm um meine Hüfte.
"Mal nicht so vorwitzig, Kurze!", versuchte er die Situation aufzulockern und Nadja zur Raison zu bringen. "Du hättest dir keinen abgebrochen, wenn du mir erzählt hättest, dass du Katjas Schwester ist!"
Aber es gelang ihm nicht, Nadja in die Schranken zu weisen. Wortlos, mit albernem Gekicher beugte sie sich weit nach vorn um ihren Busen zu präsentieren, griff nach ihrem Cocktailglas und zwinkerte Thomas zu. Deutlich konnte ich ausmachen, welchen Weg seine Augen nahmen.
"Das sind übrigens Kai und Sebastian.", stellte er mir verlegen seine beiden Kumpel vor.
Ich ...
... brachte lediglich ein hölzernes Nicken zu Stande.
"Komm", meinte er dann, „Lass uns an der Bar einen Drink nehmen, wir gehen später zum Tisch zurück."
Ich eierte wortlos auf meinen plötzlich viel zu hoch gewordenen Absätzen neben Thomas her und hievte meinen plumpen Körper unbeholfen auf einen der Barhocker.
Gott, kam ich mir dämlich vor!
Diese Bluse! Der enge Rock!
Nadja hatte einfach nur ein kurzes, tief ausgeschnittenes Kleidchen aus ihrem Schrank gerissen, auf einen BH verzichtet, ihre Haare gebürstet, ein wenig Lipgloss und Lidschatten aufgetragen und war bereit, auch heute Nacht wieder Männerherzen im Sturm zu erobern.
Aus dem Augenwinkel konnte ich beobachten, wie Kai und Sebastian, zwischen denen sie unbekümmert und laut lachend saß, die Augen nicht von ihrem Ausschnitt lassen konnten. Sie sabberten förmlich nach ihren festen Brüsten.
Nadja schien es heute mehr denn je wissen zu wollen. Wann immer sie sich einem der beiden zuwandte, legte sie ihre kleine schmale Hand auf dessen Oberschenkel und ließ diese im Gespräch wie zufällig mehr und mehr nach oben wandern.
'Das geht nicht gut ... Katja, du musst was unternehmen!', dachte ich noch, als Thomas endlich das Wort an mich richtete.
"Bist du sauer?", fragte er betreten.
"Nein!"
"Zumindest nicht auf dich.", schränkte ich ein. "Ich hatte halt angenommen, wir wären heute allein hier. Vor allem hatte ich gehofft, ich kann den Abend ohne meine kleine Schwester verbringen."
"Aber sie ist ...