1. Das Leben mit nur einem Bein


    Datum: 20.12.2017, Kategorien: Sonstige,

    ... kommt es ihr auch, sie schreit laut auf. Oh je, das ist geil, leck mich, leck mich so lange bis auch du gespritzt hast. Ich will deinen Saft auch schlucken. Da kommt es mir auch schon. Leise sein, kann ich dabei nicht. Ich schreie vor lauter Geilheit laut auf.
    
    Da steht plötzlich eine Schwester an meinem Bett und rüttelt mich. Wachen Sie bitte auf, sie haben geträumt. Alles ist gut. Nichts ist passiert. Bevor ich ganz wach werde, denke ich: Nichts passiert, wenn du wüsstest, dass ich gerade meinen Schatz gefickt habe. Nun wurde ich doch ganz wach und denke: Oh Scheiße nur ein Traum. Saskia ist doch tot, sie kannst du doch gar nicht mehr vögeln.
    
    Die Schwester redet noch eine Weile mit mir, dann geht sie und ich schlafe wieder ein.
    
    In den nächsten drei Tagen passiert nicht ungewöhnliches. Am 4. Tag wird es mir an unserem Tisch zu bunt. Die beiden alten unterhalten sich. Über jeden können sie reden. Der hat dies, sie hat das. Sie schäkert mit dem, er hat ein Verhältnis mit der. Dazu noch jeder zweite Satze: Ja, wenn ich beide Beine noch hätte, würde ich da auch mitmischen.
    
    Da bin ich beim Abendessen regelrecht ausgeflippt. Sagt doch einmal wodurch ihr eure Beine verloren habt. Beide meinten; durch eine Thrombose. Aha, dann habt ihr wohl viel geraucht und wenig bewegt. Na, ja, so ungefähr, mussten sie zugeben. Das heißt also, dass ihr an eurer Krankheit selbst Schuld seid, werfe ich ihnen vor. Nein, nein, davon kommt das nicht. Bis zur Thrombose war noch alles in ...
    ... Ordnung. Unser Hausarzt hat nur zu uns gesagt, dass wir etwas weniger rauchen sollen. Das habe ich auch berücksichtigt. Statt 30 Zigaretten am Tag, waren es dann nur noch 20. Der Mann meint: Ich habe es sogar geschafft von 40 auf 20 Zigaretten zu kommen.
    
    Ach ihr Armen, entgegne ich darauf. Ihr versaut euch eure Gesundheit und lästert über die anderen, die nichts, aber auch gar nichts dafür können. Schaut euch doch einmal unser Helga hier am Tisch an. Kann sie etwa etwas daran ändern, dass ihre Mutter Contergan bekommen hat? Kann ich etwas daran ändern, dass ein Raser meine Freundin tot und mich zum Krüppel gefahren hat? Was seid ihr nur für Menschen? Beinahe habe ich vergessen zu erwähnen, dass ihr ja die besten, liebsten und anderen gegenübe,r die ehrlichsten Menschen seid, die es auf Erden gibt. So nun könnt ihr euch überlegen, ob ihr weiterhin über andere herziehen wollt, oder lieber an diesem Tisch sitzen bleiben. Helga und ich haben nichts dagegen, wenn ihr geht. Zur Not setzt euch auf die Terrasse, da stört ihr niemanden mit eurem Gelaber. Nun wollten die beiden so richtig aufbrausen. Ich sagte schnell zu Helga: Komm wir gehen, wenn die beiden sich ausgetobt haben. Können sie sich ja bei uns entschuldigen.
    
    Dieses Gespräch war in den nächsten Tagen Gesprächsthema Nummer 1. Einige der Betroffenen, sahen weg, wenn sie mich gesehen haben. Die meisten gaben mir jedoch einen Daumen nach oben. Gut so, endlich mal einer, der es ausspricht, was hier so abläuft.
    
    Auch die Frau ...
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