1. Das Leben mit nur einem Bein


    Datum: 20.12.2017, Kategorien: Sonstige,

    Wie ich ein Bein und meine große Liebbe verlor Wenn hier lange nichts von Erotik zu lesen ist, liegt es daran, dass diese ganz Vorgeschichte einfach dazu gehört.
    
    Ich sitze hier an meinem Küchentisch und habe eine Tasse Kaffee vor mir. Weil mir so viele Gedanken durch den Kopf gehen, wird dieser langsam kalt. Doch das ist mir ganz egal. Für was soll ich eigentlich noch leben? Warum will er nicht mehr leben, wird sich so mancher fragen. Er ist doch soweit gesund. Zwar Frührentner, deshalb muss man sich ja nicht gleich selbst töten. Gerade als Frührentner hat man doch so viel Zeit. Man kann seinen Hobbys nachgehen, kann hingehen, wo und wann man will. Man muss sich für sein Gehalt (Rente) nicht mehr abrackern. Also was soll dieser Gedanke?
    
    Diese Worte habe ich schon so oft gehört. Mal aus Mitleid, dann wieder ehrlich gemeint, meistens jedoch aus lauter Gedankenlosigkeit.
    
    Jeder sollte eigentlich wissen, dass kein Mensch ohne Grund zum Frührentner wird. Es gibt da sicher auch viele verschiedene Gründe. Meistens ist es jedoch eine Krankheit. Auch hier gibt es wieder große Unterschiede: der eine hat eine Krankheit, deren Entstehung er nicht beeinflussen kann. Dann wieder die anderen die sich selbst kaputt machen. Zum Beispiel mit Alkohol.
    
    Ja dann gibt es auch noch welche, die gänzlich schuldlos sind. So ist es auch bei mir.
    
    Meine Freundin und ich, kommen aus der Disco, als eine Raser angedonnert kommt und uns beide erwischt. Ich komme sofort ins Krankenhaus und werde ...
    ... direkt mehrfach operiert. Vieles konnten sie dort wieder flicken. Ein Bein fehlte mir allerdings.
    
    Als ich aus der Narkose aufwachte, registrierte ich das zunächst gar nicht. Ich fragte als aller erstes nach meiner Freundin. Die Schwestern antworteten auf meine Frage nur: Wir holen den Chefarzt, der wird ihnen alles erklären.
    
    Kurz darauf kam er auch. Auf meine Freundin kam er erst einmal gar nicht zu sprechen. Nur von mir war die Rede. Er erzählte mir, was alles gemacht wurde. 6 Knochenbrüche, zahlreiche, zum Teil schlimme Schnittwunden und dann: Hier zögerte er bevor er weitersprach: So leid es uns tut, ihr linkes Bein konnten wir leider nicht mehr retten. Es war dermaßen zerquetscht, dass alle Mühe umsonst war. Sicher war das erst einmal ein Schock für mich. Trotzdem wollte ich nun endlich wissen, was mit meiner Freundin ist. Leider, konnten wir ihre Freundin nicht mehr retten. Sie verstarb noch an der Unfallstelle. Lange Zeit konnte ich nichts mehr sagen. Ich lag da wie erstarrt. Das konnte doch gar nicht sein. Wir wollten doch in zwei Monaten heiraten und mindestens zwei Kinder bekommen. Verdammt, verdammt, hätte ich doch bloß auf meine Freundin gehört. Sie wollte eigentlich noch etwas bleiben. Nur ich wollte so schnell wie möglich nach Hause und mit ihr ins Bett hüpfen und schon mal das Kinder machen, üben.
    
    Es waren schon komische Gedanken, die mir da durch den Kopf gingen. Der Arzt merkte, dass ich immer schlapper wurde und kurz vor einem Schock stand. Schnell ...
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