... erobert. Er war zwar erst 25 ('ha ha'), aber seine Erfahrungen mit Frauen beschränkten sich im Wesentlichen auf Puffbesuche. Die Zahl seiner Freundinnen konnte er an einer Hand abzählen - nachdem man drei Finger amputiert hatte. Die Hauptursache zu seinen Problemen mochte neben seiner Schüchternheit sein Aussehen sein: Ca. 1,85 m groß, dabei schmächtig wie eine Bohnenstange. Das schmale Gesicht zierte zur Verbreiterung ein wüster Vollbart, aus dem eine dürre Hakennase die Welt erschnüffelte. Im Augenblick trug er eine geschmacksverirrte Sonnenbrille, die ihm eine raffinierte Verkäuferin aufgeschwatzt hatte.
Doch auch Francesca war zu der Einsicht gelangt, dass sie nicht auf der Sonnenseite der Sexualität geboren war. Am besten lief es für sie, wenn sie mit ihren Freundinnen ausging. Häufig blieb auf dem Männerwühltisch einer übrig, den keine haben wollte, mit dem sie dann eine halbwegs befriedigende Nacht verbrachte. Ehrlicherweise gestand sie sich ein, dass der Sex mit ihren Fingern oft besser war.
Ihr Knackpunkt war nicht das Aussehen, sondern ihr oft streitbares Wesen. Sie war 22, groß, fast 1,80 m, schlank mit langen Beinen. Ihre Figur konnte sich durchaus sehen lassen, doch ihre roten Haare und die helle Haut hatten sie in der Kindheit oft zum Gespött gemacht und so lernte sie sich durchzusetzen. Unglücklicherweise vermutete sie inzwischen hinter jedem Witz eine anzügliche Bemerkung. Die Begriffe Fuchs und Feuermelder jagten ihren Adrenalinspiegel in unkontrollierbare ...