Nachtwache
Datum: 24.08.2020,
Kategorien:
Inzest / Tabu
... auch verhalten. „Hannelore Winter", stellte sie sich vor und warf ihrem Mann einen bittenden Blick zu.
„Georg Winter", sagte dieser mürrisch und wandte sich dann an meinen Vater, „So, du
hast
schon eine Tochter?"
Ich sah, wie ein Unwetter in dessen Gesicht aufzog, aber zum Glück rief in diesem Moment Tanja aus der Küche: „Ja, stellt euch mal vor, ich bin gewissermaßen Stiefmutter! Lustig, nicht?"
Was daran lustig sein sollte, verstand zwar keiner von uns, aber immerhin hatte es meinem Vater etwas den Wind aus den Segeln genommen und als Hannelore dem Baby auf seinem Arm endlich die gebührende Bewunderung entgegen brachte, schien er sich wieder vollständig zu beruhigen.
Ich nutzte die Gelegenheit und verschwand in der Küche um Tanja meine Hilfe anzubieten.
„Oh ja, das ist lieb von dir", freute sie sich. „Bin gleich fertig, wenn du schon mal den Tisch decken magst?"
Mittlerweile war fünf Uhr vorbei und draußen war es dunkel. Ich deckte den kleinen Tisch in der Essecke für fünf Personen und genoss den kurzen Moment der Ruhe, wohlwissend, dass dieser Abend nicht spannungsfrei ablaufen würde. Dafür war die Abneigung zwischen Georg Winter und meinem Vater zu groß und mich schien er auch nicht zu mögen. Wer darunter würde zu leiden haben, waren Tanja und ihre Mutter, was mir jetzt schon Leid tat.
„Du Tanja", sagte ich zögernd, als ich die Kartoffeln auf den Tisch stellte, „ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll. Ich war vorhin irgendwie völlig ...
... daneben und hab gar nicht nach dem Kind gefragt und wie es dir geht..."
Zu meiner Erleichterung fing sie an zu lachen. „Ach Anneke, ich bin froh, dass du das nicht getan hast. Alle Welt hat mir in letzter Zeit ständig dieselben Fragen gestellt, als wenn das ein Pflichtprogramm wäre, was man abspulen muss. Furchtbar! Nein, ich fand es herrlich, mich mal wieder normal mit jemandem zu unterhalten. Danke dir!"
„Echt?", fragte ich noch etwas unsicher. „Ich hatte schon Angst, dass du verletzt bist..."
Sie ließ den Putenbraten auf der Arbeitsplatte stehen und nahm mich in die Arme.
„Unsinn. Du machst dir viel zu viele Gedanken, genau wie dein Vater."
Ich erwiderte scheu ihre Umarmung. „Ich wünsch euch alles Gute. Ihr habt ein tolles Kind. Auch wenn Lina noch so klein ist, aber sie ist jetzt schon wunderbar."
Sie lachte und drückte mich noch einmal, dann ließ sie mich los. „Danke, Anneke. Das ist lieb. So", sie sah sich prüfend um und strich sich die Haare aus der Stirn, „jetzt noch den Braten auf den Tisch und dann können wir, oder nicht? Magst du die andern reinholen?"
Mein Vater und seine Schwiegereltern hatten sich ins Wohnzimmer gesetzt. Bevor ich hinein ging, blieb ich erst mal vor der angelehnten Tür stehen und lauschte. Offenbar war Hannelore die Einzige, die den Versuch eines Gespräches machte, indem sie stockend etwas über die Entwicklung von Kindern erzählte. Hin und wieder brummte mein Vater etwas wie „Hm.". Von Georg war überhaupt nichts zu hören. Na ...