1. Kim


    Datum: 09.07.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... ich nicht genau, woher die Frage kam und was sie bedeutete, aber sie schien an mich gerichtet worden zu sein.
    
    „Wie bitte", fragte ich unsicher in die Richtung meines Gegenüber, von dem es anscheinend gekommen war.
    
    „Ich fragte, ob Sie das öfters tun?" wobei mein Gegenüber seinen Kopf anhob und mir in die Augen sah.
    
    „Was soll ich öfters tun?", fragte ich zurück und sah im dabei in die blauen Augen.
    
    „Na, sich so viele süße Sachen einverleiben. Ich habe mich einfach gefragt, wie ein Mensch so viel Zucker zu sich nehmen kann, ohne aufzugehen wie ein Hefeteig. Oder essen Sie so etwas nur einmal im Jahr und heute ist gerade dieser Tag? Ach ja, ich heiße übrigens Kim!"
    
    „Jens", sagte ich überrascht von der Stimme, die in mein Ohr drang. Überrascht, weil sie zu dem Körper nicht passte, der mir gegenübersaß. Diese Stimme war bestimmt nicht das original, denn sie klang recht verkratzt, als wenn jemand heiser war. Auch hätten literweise Whiskey und zwanzig Zigarren auf ex dazu geführt, aber ehrlich gesagt, sah mein Gegenüber nicht danach aus. Ich vermutete also, dass es eher daher kam, dass zu viel geschrien oder geredet worden war.
    
    „Und nein", sagte ich zu Kim, „Ich esse so etwa nicht jeden Tag aber ab und zu Mal. Etwas Luxus braucht der Mensch hin und wider."
    
    Warum ich überhaupt antwortete, war mir ein Rätsel. Immerhin ging es ihn nichts an. Auf der anderen Seite fand ich es auch nicht schlecht, ein wenig Konversation zu führen. Immerhin war es ein schöner Tag und ...
    ... es würde vielleicht interessant werden.
    
    Kim hatte in zwischen seinen Computer in eine Art kleine Tasche gepackt und sah mir lächelnd dabei zu, wie ich Löffel für Löffel in mich hineinschob. Sonst hätte es mich sicher gestört, wenn mir jemand dabei zusah, aber hier nicht. Es war kein Blick, der einem etwas stehlen wollte, sondern einer, der es einem gönnte.
    
    Während der ganzen Zeit, die wirklich länger wurde als ich dachte, hing ein leichtes Lächeln auf seinen schmalen Lippen, und selbst wenn er einen Schluck Kaffee nahm, wendete er diesen nicht ab. Es war wie zuvor bei seinem Computer.
    
    Zwischendurch bestellte er sich noch einen Neuen, der kam, als ich noch lange nicht fertig war. Ich liebte es, wenn das Eis in einem Zustand war, was nicht mehr direkt gefroren, aber auch nicht aufgetaut war. So ein Mittelding, eine Übergangsphase von einem Aggregatzustand in den anderen.
    
    Meine Plauze wuchs und wuchs, bis ich mit dem Eis endlich fertig war. Danach lehnte ich mich wieder genüsslich an, wobei ich die Cola mit in die Hände nahm und langsam daran süffelte.
    
    „Hmmm, sieht so aus, als wenn es gut geschmeckt hat. Scheint lecker gewesen zu sein. Ich persönlich mag ja auch süße Sachen, aber bei mir bleibt so etwas immer hängen," sagte Jens.
    
    Ich stellte das Glas auf eines meiner Beine und sah ihn an, wobei ich mir einfach nicht vorstellen konnte, wo es bei ihm hängen geblieben war. Immerhin schien er gleich aus den Klamotten zu fallen und musste sich vor jedem Sturm in acht ...
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