Kim
Datum: 09.07.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... Stadt hatte ich aufgemacht, um genau das Gleiche zu tun. Weder drinnen, wo ich gar nicht sitzen wollte, noch draußen war ein Tisch frei. Alle wurden geradezu belagert und selbst auf den Bänken, die die Stadt rings herum für müde Menschen aufgestellt hatten, war nicht ein Platz mehr frei. Es war eher so, dass die Menschen die darauf saßen entweder eine Tüte Eis in den Händen hielten oder auf Lauerposten lagen. Sie stierten geradezu auf die anderen Gäste und warteten darauf, dass sich jemand erhob. Kaum war dies dann geschehen, stürmten sie in Richtung des frei werdenden Platzes. Für mich als Einzelperson war da kein Blumenpott zu gewinnen. Also gab es für mich nur die Alternative, mir ebenfalls eine Eistüte zu organisieren und diese schleckend auf dem Heimweg zu vertilgen.
Ich ging gerade zum Tresen und reihte mich in der beträchtlichen Schlange davor ein, als drei Personen an einem Vierertisch aufstanden. Nur eine blieb sitzen und sah irgendwie nicht so aus, als wenn sie dazugehörte. Also nahm ich meine Chance wahr, ging recht schnellen Schrittes auf den Tisch zu und fragte den jungen Mann, der dort saß: „Entschuldigen Sie, ist hier vielleicht noch frei?"
Er hob nur kurz seinen Kopf und nickte in meine Richtung. Also fläzte ich mich in den durchaus bequemen Rattansessel und harrte der Dinge.
Jetzt hatte ich die Zeit, die ich mir sowieso genommen hätte, denn bei dem Andrang war klar, dass es einen Moment dauern würde, bis mich jemand bediente. Also hatte ich genug ...
... Zeit dazu, mir die neue Karte zu schnappen und mich gedankenvoll in das veränderte Produktangebot zu vertiefen. Was gab es nicht für seltsame neue Kreationen. Bei so manchem fragte ich mich dann wirklich, wer so etwas noch essen würde, immerhin hatte Knoblauch für mich nichts im Eis verloren. Aber nicht jeder dachte so wie ich. Irgendwann hatte ich mich dann entschieden und legte die Karte beiseite. Ich würde mir dieses Mal einen wirklich großen Becher kommen lassen, so ein Ding, bei dessen Anblick einem schon schlecht wird. Es kam eben doch auf die Größe an. Bei dem Gedanken musste ich lächeln.
Da ich immer noch Zeit hatte, das Personal war noch nicht annähernd in die Zielgerade zu meinem Tisch eingebogen, zündete ich mir genüsslich eine Zigarette an und sah mich ein wenig um. Der Besuch eines Kaffees war doch immer wieder auch ein sehen und gesehen werden. Obwohl sicher niemand da war, der mich als besonders interessantes Ziel vor Augen hatte. Mir hingegen machte es Spaß die Menschen zu beobachten. Leider gab es in meiner unmittelbaren Umgebung kein geeignetes Opfer. Sie hatten nichts wirklich Interessantes an sich. Also verlagerte ich mein Interesse auf mein Gegenüber und beobachtete ihn aus dem Augenwinkel.
Er saß leicht gekrümmt da, denn er sah mehr oder weniger geradewegs nach unten und auf eines dieser neuen Dinger, die man Tablets nennt. So ein Ding, was eher wie ein zu groß gewordenes Handy aussieht. Laufend rutschen seine Finger über das Touchscreen und ich ...