Familienwahnsinn
Datum: 28.06.2020,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... der Terasse. Ich hole mein Einbrecherbesteck heraus und knie mich hin. Eine Taschenlampe würde jetzt nur stören, es kommt auf das Gefühl an. Darauf, den Widerstand des Schlosses zu erahnen. Das Sicherheitsschloss verdient seinen Namen nicht wirklich. Nach kaum zwanzig Sekunden schnappt ein Riegel zurück und ich drücke die Terassentür auf. Ich habe es noch nicht verlernt, denke ich befriedigt.
Ein hohes Summen erfüllte den Raum. Ich gehe mit langen Schritten in den Korridor, finde dort den Alarmkasten und gebe eine vierstellige Nummer ein.
« Pip » sagt die Alarmanlage, die Kontrollanzeige springt auf grün. Tja Herr Staatssekretär, man sollte keine Geheimzahlen per SMS verschicken, denke ich hämisch. Ich gehe ins Wohnzimmer zurück, winke die Jungs herein und schliesse die Terrassentür. Sie haben draussen gewartet bis die Alarmanlage ausging, professionell durch und durch.
Ich führe sie durch das dunkle Wohnzimmer, öffne im Gang eine Tür und sage :
« Kleiner, Jungs : hier ist die Kellertreppe. Kein Licht, sie muss bald kommen. Wir warten, bis sie kommt und dann Zingo! » Vorsichtig prüfe ich, ob die Türe knarzt. Nein, gut geölte Scharniere. Ich liebe sorgsame Hauseigentümer.
Die Jungs drücken sich an mir vorbei, machen es sich auf der Kellertreppe so bequem wie möglich und wir warten. In der Dunkelheit tickt die Schaltuhr der Heizung, ansonsten ist es still. Gelegentlich ein schlurfendes Geräusch, wenn einer sich eine bequemere Position sucht.
Ich schaue immer ...
... mal wieder auf die grünen Leuchtziffern meiner Uhr.
Zwanzig nach Acht.
Acht Uhr dreissig.
Acht Uhr dreiundreissig, als ich ein Geräusch höre. Warum passiert es immer zu so ungeraden Zeiten, denke ich.
Ein Schlüssel dreht sich im Schloss der Eingangstüre, die Tür knarrt leicht beim Öffnen, der Klang von hochhackigen Schuhen auf Stein. Die Tür fällt ins Schloss. Knick, knick. Das klingt nach Lichtschaltern. Stimmt, ein heller Streifen erscheint unter der Kellertür, aber nicht sehr hell. Kein Licht im Flur?
Die hochhackigen Schuhe kommen nicht näher, sie klacken nun auf Holz. Sie steigt direkt die Treppe in den ersten Stock hinauf. Seltsam, die Treppe knarzt überhaupt nicht, denk ich zerstreut.
Als die Schritte verhallt sind zische ich einmal leise durch die Zähne. Ich spüre die Anspannung der Männer im Dunkeln hinter mir, als ich sehr behutsam die Klinke der Türe hinunterdrücke.
In der Hand fühle ich, wie der Türschieber aus der Nut in der Tür gleitet, die Tür freigibt. Die Türe hängt ganz leicht, als ich sie vorsichtig aufschiebe. Schwaches Licht fällt auf die Treppe, ich lasse die Tür eine Spalt offen, damit wir uns an das Licht gewöhnen können. Nach ein paar Sekunden sehe ich unter mir ins Dunkle. Umrisshaft ein Kopf, ein paar Schultern, das Funkeln der Augen, sonst nichts.
Ich lausche durch den Türspalt. Entfernte Geräusche aus dem ersten Stock. Behutsam öffne ich die Türe, schaue auf den Gang. Im Wohnzimmer und der Küche alles dunkel, im ersten Stock ...