Die Entsendung Teil 05
Datum: 05.06.2020,
Kategorien:
Transen
... zu schlucken. Eigentlich hatte ich das ablehnen wollen. Martin hatte jedoch insistiert, da ich ihm dummerweise erzählt hatte, dass ich der Ärztin gesagt hatte, dass ich auf keinen Fall schwanger werden wollte. Es würde die Glaubwürdigkeit der Deckgeschichte erschüttern, hatte er gesagt. Dann kam er mit der Begründung dafür heraus, die er auch noch belegen konnte. Ich sei in den Papieren als seine Geschäftspartnerin benannt - und er zeigte mir das Dokument. Welche Geschäftspartnerin würde dann mit ihm in einer Wohnung leben und als seine Kellnerin arbeiten, wenn es nicht eine Beziehung gäbe? Und das Ärztezentrum befand sich so nahe, dass das Restaurant denen -- und damit auch der Ärztin - sehr bald bekannt sein würde. Also wäre das sowohl mit der Pille als auch mit der Verlobung wesentlich für Glaubwürdigkeit unserer hier angenommenen Identitäten. Da kam er schon wieder mit der Verlobung um die Ecke! Ich ging den Kompromiss ein, dass ich die Pille nahm, aber wir nicht mehr über die Verlobung redeten.
Ich hatte jedoch nicht mit der Hartnäckigkeit von Martin gerechnet. Gut eine Woche später lud er mich am Ruhetag des Restaurants nett in ein edles Restaurant an einem See ein. Dazu hatte er noch in ein hübsches Kleid investiert. Ein weißes Sommerkleid, das richtig nach Freizeit und Sonnenschein aussah. Er war auch sehr höflich, als er uns dort per Taxe hinkutschieren ließ.
Warum sollte ich dem widersprechen? Die Kellner behandelten mich dort so, als wäre ich die Königin von ...
... Saba. Ich hatte zwar den Verdacht, dass diese Behandlung zu einem guten Teil darauf beruhte, dass Martin vorher ein entsprechendes Trinkgeld verteilt hatte, aber es schmeichelte mir trotzdem. Denn auch Martin verhielt sich genauso zuvorkommend. Verwöhnt wie eine Prinzessin wurde ein Begriff, den ich auf einmal nachvollziehen konnte. Mein Glas Wein wurde gefüllt, wann immer ich auch nur daran dachte. Martin schlug mir Gerichte mit Bestandteilen vor, die zu meinen Favoriten zählten. Ich konnte mir noch so oft sagen, dass dies alles nur ein Ausdruck seines schlechten Gewissens war, es beeindruckte mich doch.
Bei einem Spaziergang nach dem Essen blieb er an einem Juweliergeschäft stehen und deutete auf die Sektion Ehe- und Verlobungsringe. Sein Finger zeigte auf einen Ring mit einem mit einem oval geschnittenen Smaragd mit einer prächtigen, intensivgrünen Farbe. Er sah gut aus. Das Preisschild verblüffte mich allerdings -- es war mit 2990 nicht gerade preiswert. Und das war noch eine ziemliche Untertreibung!
„Würde der Dir gefallen, Dani?"
Schmuck war eigentlich nicht mein Ding -- und Verlobungsringe schon gar nicht. Edelsteine hingegen faszinierten mich. Dazu noch so ein edles Exemplar von einem Smaragd!
„Der Stein als solcher gefällt mir schon, aber erstens ist er teuer und zweitens an einem Ring."
Martin zog mich kurz entschlossen in das Geschäft hinein. Ich war überrumpelt, als er fragte, ob es auch lose grüne Steine gäbe, die so ähnlich wie der Smaragd an dem ...