1. Lisas Weg zum Studium


    Datum: 30.05.2020, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... werde und nicht auffalle. Verstehst du das?"
    
    „Ja, natürlich. Dann brauchst du nur noch sagen, wie ich schneiden soll!"
    
    „Das mache ich ja grad, du Dummchen", antwortete er überheblich.
    
    „Dann mal los", gab sie noch einen Stich.
    
    „Ja, nun mal Geduld. Also vorn soll es so lang bleiben, nur an den Seiten schneiden, aber nur ein Bisschen und sehr gleichmäßig. Auch hinten muss es schön kleiner gemacht werden. Es muss also genauso chic aussehen wie jetzt, nur eben ein wenig kürzer. Traust du dir das zu? Ich meine, wird es dir gelingen?"
    
    „Weißt du Erwin, so etwas habe ich schon am Anfang meiner Lehrzeit gemacht. Das mach ich im Schlaf. Da kannst dich drauf verlassen."
    
    „Aber wehe nicht, ich mache euch regresspflichtig, das kann sehr teuer werden. Also gib dir Mühe, Kleines!"
    
    Für Lisa stellte sich das nicht als große Schwierigkeit heraus. Sie legte alles, was sie dazu brauchte, auf ihr rollendes Tischchen und wollte anfangen.
    
    „Aber denke dran, sehr ordentlich!"
    
    „Ja, ja", erwiderte Lisa.
    
    Sie schaute neben sich und sah, dass Maria ihr zulächelte und mit dem Auge blinzelte. Sie hatte ihn wohl schon des Öfteren bedient und kannte ihn. Aber auch Beate, ihre andere Kollegin verzog das Gesicht und verrenkte ihren Körper, als machte sie sich über sie und den Kunden lustig. Eigentlich war es verpönt, über die Kunden zu lächeln, aber manchmal kam es halt doch vor, jedoch nur hinter ‚vorgehaltener Hand'.
    
    So begann sie also, seine Haare rundum zu erneuern. Doch ...
    ... Erwin war jemand, der nicht ruhig bleiben konnte. Er erzählte, dass er hier ein Stückchen weiter wohnte, sie sollte wissen, was er beruflich machte, er war Vorarbeiter in einem Designergeschäft, und eben das Wichtigste war, dass er ein sehr wichtiger Mann war. Und alles wurde nicht nur erzählt, sondern er gab es von sich, als wäre er der Messias. Manchmal versuchte er sogar aufzustehen, um seinen Worten mehr Gewicht zu geben. So langsam wurde es Lisa schwierig. Könnte er nicht nur still sitzen bleiben und nur warten, bis sie fertig war. Aber nein, sein Mund blieb nicht still, sondern er plapperte wie eine Marktfrau. Lisa musste ab und zu Pausen machen, um seinem Bewegungssturm entgegenzukommen.
    
    Aber allem zum Trotz fand sie doch das Ende und war mit seiner Frisur fertig. Sie holte den Spiegel und hielt ihn hinten an, damit er ihr Ergebnis bewundern konnte. Aber es war halt Erwin! Er fand rechts an der Seite noch einige Haare, die zu lang waren und oben waren sie ihm auch zu unterschiedlich lang und die Koteletten hätten länger bleiben müssen!
    
    „Na ja, aber alles in allem ist es wohl zu akzeptieren."
    
    Lisa tat so, als würde sie die Stellen reparieren, obgleich sie kaum etwas abschnitt, und zeigte seinen Kopf wieder im Spiegel. Diesmal war er damit einverstanden.
    
    „Lisa, das hast du gut gemacht!", strahlte er.
    
    Er zog sich das Tuch vom Körper und betrachtete sich noch einmal im Spiegel.
    
    „Sehr schön, sehr schön", meinte er.
    
    Dann und zog einen 200-Euro-Schein aus ...
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