1. HomoLepus 03


    Datum: 24.05.2020, Kategorien: Romane und Kurzromane,

    ... hatte ein Anrecht darauf, sie so gut zu behandeln wie möglich.
    
    Am Donnerstag begab ich mich schon früh zu Bett, denn ich wollte vollkommen ausgeruht sein, wenn es soweit war. Allerdings konnte ich nicht sofort einschlafen. Zu sehr musste ich wieder an alles denken, was ich bis jetzt erlebt hatte und fand erst spät die erstrebte Ruhe, die sich dann auch bis zum späten Morgen hinzog.
    
    Doch leider waren die Stunden die dann folgten doppelt so lang wie sonst. Die Zeiger der Uhr klebten an ihrer Position und wollten sich nur widerwillig weiter bewegen. So verging die Zeit nur noch im Schneckentempo, was ich mit einem großen Bedauern beobachtete.
    
    Schon drei Stunden vor dem vereinbarten Termin saß ich sozusagen auf gepackten Koffern, die allerdings nur aus einer großen Tasche bestanden. Darin war ein zweites Kostüm und Unterwäsche zum Wechseln sowie diverse Toilettenartikel.
    
    Eine Stunde vor dem Termin zog ich mein bereitliegendes Hasenteil an und saß nun mit dem noch nicht aufgesetzten Kopf, der vor mir auf dem Küchentisch lag, da und wartete weiter ab.
    
    Kapitel 9
    
    Punkt achtzehn Uhr, keine Sekunde früher oder später, klingelte es an meiner Tür und ich ging jetzt mit übergezogenem Kopf zum Ausgang. Vor der Tür stand das bekannte Auto und ich stieg ein, ohne dass mir die Tür aufgehalten worden wäre. Der Butler saß wieder am Steuer und würdigte mich keines Blickes, als ich eingestiegen war. Dann fuhr er los.
    
    Wider konnte ich nichts sehen, hatte mich aber an den ...
    ... Zustand inzwischen gewöhnt.
    
    Wie vermutet hielten wir einige Zeit später wieder vor dem großen Bauernhaus und mein Herz begann höher zu schlagen. Immerhin würde mich hinter der Tür sicher wieder etwas Interessantes erwarten und darauf freute ich mich schon. Während der Wagen hinter mir wieder davon fuhr, ging ich auf die Tür zu, die ich nicht verschlossen vorfand.
    
    Ich ging ins Haus hinein und fand es so vor, wie ich es schon einmal gesehen hatte. Wieder brannten die Kerzen der drei Leuchter auf dem Tisch. Ansonsten war nichts darauf. Dann stellte ich meine Tasche auf einen der Stühle und begann, da ich nicht wusste was ich machen sollte damit, die Geräte und anderen Sachen mir anzuschauen, die an den Wänden hingen. Zumeist Alltagsgegenstände des bäuerlichen Lebens. Ein Kummet hing neben einer Sense, ein Weidenkorb neben etwas, was ich noch nie gesehen hatte und dessen Zweck mir vollkommen fremd war. Alles in allem eine kleine Sammlung von alten Dingen, die niemand mehr brauchte, sich aber gut als Blickfang eigneten.
    
    Während ich also wieder stehen blieb, um mir alles zu betrachten, wurde ich auf einmal von hinten umarmt. Ich erschrak ein wenig, denn ich hatte mit allem gerechnet, nur nicht damit, blieb aber stehen und versuchte mich erst gar nicht umzudrehen.
    
    Die Arme schlangen sich fest um meinen Bauch und zogen mich dicht an einen kleineren Körper, der hinter mir stand und sich gegen mich drückte. So stand ich eine ganze Weile so da, bis sich die Arme von mir lösten ...
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