1. Das nächtliche Bad am See


    Datum: 20.04.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Menschenansammlungen fernhalten lassen. Es hatte schon Tote gegeben. Brís hatte immer versucht, dies zu vermeiden, war jedoch nicht immer erfolgreich gewesen.
    
    Das Geräusch des Mannes am Ufer riss sie aus ihren Gedanken und sie wandte sich ihm zu.
    
    Mantel, Rüstung und Waffen hatte er abgelegt und sich vor das Wasser gekniet. Erschöpfte Wasser mit seinen Händen und wusch sich.
    
    Sein langes dunkles Haar fiel ihm in leichten Wellen über die Schultern. Einige geflochtene Strähnen, welche mit silbernem Schmuck zusammengehalten wurden, fielen nach vorne. Sie waren traditionell in seinem Volk, wie sie erfahren hatte. Andere Männer, die ihnen auf dem Weg begegnet waren hatten den Schmuck belächelt, der ihrer Meinung nach nur das Haar von Frauen gehörte. Doch Brís faszinierte es und sie fand, es stand ihm ausgezeichnet.
    
    Wassertröpfchen glitzerten im Mondschein auf seinem dunkelbraunen Haar und seinem gestutzten, dunklen Bart. Sein gesamter Oberkörper war muskulös. Kämpfe und die Arbeit als Schmied in seinem Dorf hatten ihn geformt. Zeichnungen mit Runen verzierten Arme, Brust und Schultern und die verschlungenen Linien waren so fremdartig, dass Bris den Blick einen Moment nicht abwenden könnte und sie fasziniert anstarrte.
    
    Doch dann stoppte er.
    
    Sie war nur ein paar Meter weiter im See und bemerkte nun, dass er vermutlich gesehen hatte, dass sie ihn anstarrte. Sie wusste nicht, wie viel Sinn es machte, unterzutauchen oder sich sonst wie zu verstecken. Sie hatte den ...
    ... Blick einfach nicht von ihm abwenden können, besonders, da es das erste Mal war, dass sie ihn ohne seine Oberbekleidung sah.
    
    Der Großteil ihres Körpers war im kühlen Wasser verborgen, doch sie war klar sichtbar.
    
    "Verdammt", dachte sie. "Er soll mich doch nicht für komisch halten, ich will sein Vertrauen doch nicht missbrauchen ich...ich...". Sie hätte nie zugegeben, für ihn zu schwärmen. Sie war der einzige weibliche Teil der Gruppe und wollte schon deswegen keine Probleme bereiten.
    
    Alistair hielt inne und schaute sich um, er schien etwas zu fixieren und zog blitzschnell sein Schwert.
    
    "Wer da?" seine tiefe Stimme grollte und Brís bekam schlagartig wieder Gänsehaut, nachdem sein halbnackter Anblick sie aufgeheizt hatte...
    
    Sie hatte das Gefühl, dass sogar der Wind verstummte. Sie traute sich nicht einmal zu atmen.
    
    "Zeig dich!", knurrte er. Ihr blieb wohl keine Wahl, als sich zu erkennen zu geben. Hoffentlich verstieß er sie deswegen nicht aus der Gruppe. Zugegeben, sie hatte als erste gebadet und es war ein Versehen. Sie sog die Luft ein und schwamm ein paar Züge aufs Ufer zu. Dann drehte sie sich mit dem Rücken zu ihm. Er sollte sie ja nicht gleich nackt sehen.
    
    Ihr kastanienbraunes Haar, welches in Wellen bis zur Taille reichte, verdeckte einen Teil ihres Körpers.
    
    Ich bins, entschuldige ich wusste nicht dass du..", Brís stoppte. Alistair musterte sie kritisch, soweit sie es im Mondschein erkennen konnte, und legte dann das Schwert zurück. Das Mondlicht ...
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