1. Bess (2)


    Datum: 02.04.2020, Kategorien: Medien,

    ... an. In meinem Kopf dröhnte es.
    
    Sie sah mich mit Tränen in den Augen an, stand auf und setzte sich neben mich auf das Sofa. Sie kuschelte sich an mich, mit unter die Decke und streichelte mir über die, immer noch nassen Haar.
    
    „Wenn das alles so einfach zu erklären wäre……dann…….“
    
    Sie machte eine Pause, küsste mich auf die Stirn und drückte sich an mich.
    
    „Willst du darüber reden? Meinst du nicht, dass ich ein wenig das Recht habe, mehr über dich zu erfahren?“ versuchte ich sie etwas zu ermuntern.
    
    „Oh Gott, das ist eine lange und ziemlich unschöne Geschichte. Ich weiß nicht, ob du das wirklich hören willst.“ Erwiderte sie.
    
    „Alles was mit dir zu tun hat interessiert mich und außerdem habe ich gerade Zeit, bin etwas lädiert und beschwippst. Also die beste Voraussetzung, mir eine traurige Geschichte anzuhören.“
    
    Sie sah mich mit einem Blick an, den ich nicht zu deuten wusste. Prüfend, ernst und dennoch hilflos mit einem Touch von Traurigkeit.
    
    „Weißt du, außer Jenny und meiner Schwester Amy kennt niemand meine Geschichte. Ich weiß nicht, ob ich dir etwas von mir erzählen soll oder besser…..“
    
    „Du hast mir mal vorgeworfen, ich wüsste gar nichts von dir.“ Unterbrach ich sie. „Nun wäre die Gelegenheit, dies zu ändern. Oder hast du den Eindruck, dass du mir nicht vertrauen kannst?“
    
    „Nein,…….nein, das ist es nicht. Es liegt eher daran, dass mir etwas an dir liegt. – Und wenn ich dir mein Leben erzähle, muss ich damit rechnen, dass du aufstehst und gehst……und ...
    ... ich dich niemals wieder sehen werde.“
    
    Mit diesen Worten stand sie auf und verließ den Raum. Nach wenigen Minuten kam sie zurück und löschte das Licht. Nur noch die kleine Stehlampe neben dem Tisch warf nun ihr dämmriges Licht zu uns herüber. Sie setzte sich mir gegenüber auf den Sessel und legte eine Video Kassette auf den Tisch.
    
    „Was ist das? Einer deiner heißen Streifen?“ fragte ich.
    
    „Später!“ war ihre kurze und emotionslose Antwort.
    
    „Versprichst du mir, mich nicht zu verurteilen, bevor ich dir alles erzählt habe? Nicht über mich zu richten, bevor du alle Hintergründe kennst? – Was du bis jetzt von mir gesehen hast, hätte ja schon gereicht, alle Brücken zu mir abzubrechen, aber du hast trotzdem nach mir gesucht. Ja, ich bin eine Porno-Mietze. Ich ficke vor der Kamera für Geld. Warum ich das tue? Nun, ich habe nichts Anderes gelernt außer ficken! – Ob´s mir Spaß macht? Manchmal! Ob ich dabei geil bin oder geil werde? – eher selten.“
    
    Sie rutschte auf ihrem Sessel etwas nach vorne, beugte sich zu mir herüber und schaute mir tief in die Augen.
    
    „Schockiert es dich, Alex? – Soll ich lieber damit aufhören? – oder bist du dir sicher, dass du diese ganze Scheiße hören willst? Und vor allem, wirst du es verkraften können?“
    
    Ich beugte mich zu ihr hin. Unsere Nasen waren nur wenige Zentimeter von einander entfernt. Ich strich ihr zart über ihre Wange.
    
    „Wenn du mir dein Leben erzählen willst, werde ich dir zuhören, bis zum Ende. Wenn es mich wirklich anekeln würde, ...
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