1. Die verlorene Tochter Teil 02


    Datum: 27.03.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Menschen in diesem Königreich auf sich nehmen. Nicht zuletzt wegen der königlichen Familie geht es vielen schlecht."
    
    „Dann ändere etwas daran."
    
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann, wenn ich mich der Königin anschließe."
    
    „Aber sie ist deine Mutter!"
    
    „Meine Mutter lebt nicht weit entfernt in einem kleinen Dorf. Sie ist die Frau, dich mich aufgezogen hat. Die mir Liebe geschenkt hat. Die mit beigebracht hat, dass es Wichtigeres gibt als Prunk und Gold. Als ausschweifende Feste in der Burg und schöne Gewänder und Hofnarren, die für Unterhaltung sorgen."
    
    „Es tut mit leid, dass du so über meine Familie denkst."
    
    „Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich meinen Hass auf deine Mutter einfach ablege und mich gegen die Menschen stelle, für die ich mein Leben lang gekämpft habe."
    
    „Ich verstehe dich. Auch wenn es mich nicht glücklich macht."
    
    Rania hatte ihren Gefühlen freien Lauf gelassen. Sie hatte sich nicht endgültig entschieden, was sie tun würde. Eran hatte vielleicht recht. Vielleicht könnte sie als zukünftige Königin alles zum Besten verändern. „Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken. Ich bitte dich, es zu verstehen."
    
    „Das tu ich ... Was soll ich unserer Mutter berichten, ...
    ... warum du mich nicht begleitet hast?"
    
    „Erzähl ihr, dass du mich nicht gefunden hast."
    
    „Ich bin mir nicht sicher, ob sie mir glauben wird."
    
    Rania sparte sich eine Antwort.
    
    „Was wird aus uns?", fragte Eran.
    
    „Ich fühle mich in deiner Nähe geborgen ... Was wir gerade getan haben, war wunderschön gewesen."
    
    „Du bist meine Schwester."
    
    „Ich weiß ... Ich versuche die Umstände zu verdrängen."
    
    „Ich möchte das hier wiederholen."
    
    „Ich wünsche mir das auch."
    
    „Wann?"
    
    Rania zog die Schultern hoch. „Warum nicht gleich ... Du hast einen langen Ritt vor dir. Du könntest dich vorher noch entspannen."
    
    Eran erwiderte ihr schelmisches Lächeln. „Wie wäre es, wenn du einen Ritt auf mir vollführst?"
    
    „Ist das Pferd denn schon wieder bereit für einen zweiten Ausritt?"
    
    Der Prinz deutete auf den Bereich zwischen seinen Beinen. Rania erkannte, dass das Feld bestellt war. Sie veränderte ihre Position und setzte sich auf ihn. Jetzt war keine Zeit um wichtige Entscheidungen zu treffen. In diesem Augenblick ging es ausschließlich um die Befriedigung ihrer Lust. Ehe sie sich versah, steckte das Schwert des Prinzen in ihr. Bereits bei der ersten Bewegung fiel sämtlicher Gedankenballast von ihr ab. 
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