1. Tante Paula


    Datum: 25.03.2020, Kategorien: Betagt,

    - Leben in der Vorstadt. Doch Vorstadt war es damals noch gar nicht, war höchstens eine Eigenheimsiedlung mit all dem Frust und all dem Mief, den eine solche zu bieten hat. Damals, ich hatte gerade das Gymnasium beendet, lebte ich bei meinen Eltern. Wenn ich mich zurückerinnere, war da Schulende, das Zuhause, Langeweile und denn doch wieder Erleichterung, weil ich endlich der Tretmühle entkommen war. Die letzten paar Jahre waren recht zerrissen gewesen. Die Forderung der Eltern, mich um guten Abschluss und Lernen zu kümmern, nervte, wo doch alles andere interessanter war als die Fadesse öder Büffelei. Lehranstalt und Lehrpersonal waren zwar aufgeschlossen, wir hatten gemischte Klassen, was in jener Zeit noch nicht allgemein praktiziert wurde, aber ich konnte mich einfach nicht mit dem „fürs Leben lernen" abfinden, wo ich doch gerade jetzt leben wollte und einen nicht geringen Anteil, an diesem leben wollen, hatte alles Weibliche.
    
    Es war die Zeit von Minirock und Maximantel und natürlich starrte ich auf die Beine meiner Mitschülerinnen und nicht nur auf deren Beine, entwickelten sie durchaus noch andere Reize, und - natürlich waren wir verliebt, oder versuchten es zumindest zu sein. Und doch war ein Bruch im Empfinden. Gewaltig zog´s einen zum andern Geschlecht und dieses Hingezogensein war naturgemäß etwas äußerst körperliches. Aus welchen Gründen auch immer, verachtete man dies rein Fleischliche, es mussten Geist und Zärtlichkeit im Vordergrund stehen. Triebhaftes, pures ...
    ... Verlangen ohne geistige Zierde, gestattete unsere Gymnasiastenmoral nicht. Händchenhalten auf dem Weg von der Schule zum Bahnhof, der erste Kuss und bald der erste Zungenkuss, der einen anfangs erschreckte, und der Busen der Auserwählten, der gerade nur flüchtig gestreift wurde und alles andere, tiefere war tabu, zumindest, nun fast ... Das, die ersten bewussten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht, mit Mädchen der Schule, der Nachbarschaft und diese Begegnungen und Küsse und unabsichtlichen Berührungen waren wunderschön, und fast keusch.
    
    Da war aber auch noch das Fleisch. Da war das ganz und gar triebhafte Verlangen nach Weib, bei allem Geistigen, eine unheimliche Geilheit. Und alles was da Weib war, reizte Fantasie und diese Fantasien hatten wenig mit der beinahe prüden Zärtlichkeit meiner Mitschülerinnen zu tun. Diese Träumereien entzündeten sich eher an deren Müttern, an den Hausfrauen der Nachbarschaft.
    
    Jedoch, das waren eben nur Fantasien, Filme im Kopf. Wie würde sich wohl die Berührung der Frau Kehrer anfühlen. Was heißt Berührung? Wenn sie einem den Schwanz streicheln würde. Wie es sich wohl anfühlte, ihr an den Hintern zu fassen und die Hand dann zwischen ihre Beine zu schieben und wie wohl die Brustwarzen von der Krenz schmeckten und... Und diese Vorstellungen erregten mich so sehr, dass ich nachts mit schmerzhaft erigiertem Penis auf dem Bett lag, und nicht wusste was anfangen mit der unerfüllten Lust und all der Geilheit.
    
    Die Frauen der Nachbarschaft. ...
«1234...12»