Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... Augenblick wieder zerstört worden, als er sich ihr entzogen hatte. Für sie gab es keine Rettung.
Eins hatte er jedoch bewirkt: Er hatte sie vor dem Wahnsinn bewahrt, dafür war sie ihm dankbar, auch wenn der Schmerz nicht weniger geworden war. Sie war nun wieder da angelangt, wo sie die letzte Zeit gewesen war. Am Rand zwischen Leben und Tod, zwischen Wahnsinn und messerscharfem Verstand.
Um sich abzulenken ordnete sie ihre Kleidung, so dass sie sich fähig fühlte, aus ihrem schützenden Zelt herauszutreten. Automatisch nahm sie ihren Bogen mit der Sehne mit hinaus und begann direkt damit, ihn wieder einsatzbereit zu machen. Ohne nach Quinn zu sehen begann sie damit, sich reisefertig auszurüsten, sie befestigte ihren Köcher wieder am Gürtel, reinigte soweit es eben ging ihren Schlafsack von der Erde und verstaute ihn im Rucksack.
Als sie damit beginnen wollte, auch das Zelt wieder abzubauen, spürte sie auf einmal einen warmen Luftzug in ihrem Nacken. Alarmiert drehte sie sich herum und erblickte eine Handbreit vor sich Quinn. „Es tut mir leid...", sagte er leise, beinahe flüsternd. Sein Gesichtsausdruck bewies, wie ehrlich er dies meinte.
Beinahe brach sie zusammen, hatte sie sich zu früh aufgegeben? Wie automatisch breitete sie die Arme aus, wollte ihn umarmen, ohne zu merken, dass er das Gegenteil gemeint hatte. Hoffnungsvolll stand sie da, erwartete seine Berührung, doch sie kam nicht. Er ließ sie einfach stehen und machte sich am Zelt zu schaffen.
Dies ...
... versetzte ihr den finalen Schlag, kraftlos sank sie einfach auf den Boden, der Rucksack, den sie eben noch hochheben wollte glitt ihr aus den Fingern. Quinn bekam davon nichts mit, fachmännisch legte er den Stoff zusammen und rollte ihn dann mit den Stangen zu einem Bündel, um ihn im Rucksack verstauen zu können.
Erst als er sich umdrehte, um ihr das zusammengepackte Zelt zu übergeben, erblickte er ihre zusammengesunkene Gestalt. Es schien beinahe höhnisch, wie er das Zelt langsam am Boden ablegte und einige Schritte auf sie zukam, jedoch nur soweit, dass sie ihn nicht erreichen konnte. „Was ist los? Ich kann dir nicht helfen..." Seine Stimme war erst stark gewesen, wurde jedoch mit jedem Wort weicher.
„...nicht, wenn du mir nichts sagen willst." Fügte er leise hinzu, als ob er die Hoffnung hätte, etwas zu finden, was sie selbst nicht sah. Sie konnte ihm jedoch nichts sagen, er würde sie wahrscheinlich auslachen und dann für immer alleine lasse mit dem Gefühl, nichts wert zu sein, für niemanden. Sie war so naiv, aber was sollte sie dagegen tun?
„Ich will dich nicht so sehen müssen, bitte..." Hatte er das gerade eben gesagt, oder war es ihre Einbildung gewesen? Sie versuchte ihren Verstand zu reaktivieren, darüber nachzudenken, doch es gelang ihr nicht, zu sehr wünschte sie sich, dass die Worte wahr waren.
Sie musste diesen Zustand beenden, denn je länger er bei ihr blieb, desto schlimmer wurde es. Es tat weh, doch sie hatte sich ihre Worte lange überlegt, es war besser ...