Erinnerungen 01
Datum: 18.03.2020,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... Seite neigte, sein Gesichtsausdruck bekam etwas leicht Verwundertes, Fragendes. „Wobei? Ich kann dir nicht helfen,... ich habe es nie gekonnt." Sie wollte ihn anschreien, ihm etwas entgegensetzten, doch ihr Mund blieb geschlossen, als sie nur stumme Gedanken formulierte: „Du bist der Einzige, der mich retten kann!"
*****
Er hatte ihre Schreie gehört und war zum Zelt gerannt, er hatte gesehen, wie sie sich ängstlich vor eetwas Unsichtbaren versteckte, in sich zusammengerollt, als stünde der Tod direkt vor ihr. Er fragte sie was los sei, doch sie log ihn an. Er hatte nichts weiter tun können, als sie zu betrachten, er konnte ihr nicht helfen. Sie hatte die Augen zusammengekniffen, doch sie konnten ihre Tränen nicht verbergen. Ihr Anblick hatte irgendetwas in ihm ausgelöst, er kannte sie als eine starke und selbstbewusste Waldläuferin. Was war geschehen, dass sie in diesem Zustand zurückblieb?
Aus einem Impuls heraus hatte er eine Hand auf ihre Schulter gelegt, er wusste selbst nicht warum er das tat, aber er hatte sie vorsichtig gestreichelt. Er hatte oft gesehen, wie Mütter ihre weinenden Kinder streichelten, um ihnen Trost zu spenden, es schien ihm irgendwie das Richtige zu sein. Er hatte völlig außer Acht gelassen, dass er nach wie vor nichts weiter als ein einfacher Reisegefährte war, doch es schien einfach nicht wichtig. Sie brauchte jetzt seine Berührung, das spürte er.
Für einen kurzen Moment lang schien es, als hätte sie sich beruhig, dann jedoch hatte ...
... sie sich gegen seine Berührung gewehrt, erschrocken hatte er seine Berührung relativ schnell beendet. Dazu war er nicht berechtigt, er kannte sie kaum, wie kam er darauf, dass er ihr so nahe kommen durfte?
Nein, er konnte ihr nicht helfen, hatte es nie gekonnt. Sie schien so weit weg wie nie zuvor, sein Wunsch sie einfach in die Arme schließen zu können, war dafür umso größer. Sie würde ihre Tränen an seiner Schulter trocknen können, er würde sie einfach nur halten, sie beschützen vor den Dämonen, gegen die sie kämpfte.
Doch das durfte er nicht, konnte er nicht. Sie empfand nichts für ihn, woher auch? Nein, er durfte sich nicht seinen eigenen Dämonen hingeben, es war besser, erst gar keine Hoffnung aufkommen zu lassen, es war nichts weiter als eine Illusion.
Vorsichtig bewegte er sich ein wenig nach hinten, wieder aus dem engen Zelt heraus, entwand seinen rechten Arm aus ihrem Griff. Sie stammelte etwas, doch er konnte den Sinn nicht verstehen, wollte ihn nicht verstehen. Die Sonne schickte ihre ersten Lichtstrahlen, doch für ihn schien alles dunkler als zuvor. So dunkel wie sein Herz.
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Nun war sie wieder alleine, alleine mit ihrer Sehnsucht. Er hatte sie einfach alleine gelassen, hatte ihr Flehen ignoriert und war wieder gegangen. Für einen Moment war sie ihm näher gewesen, als sie es je für realistisch gehalten hatte, für einen Moment lang hatte sie die Hoffnung gehabt, dass er sie wirklich verstand, ihre Sehnsucht sah. Doch sie war in weniger als einem ...