Kein Kultur-Konflikt
Datum: 02.12.2017,
Kategorien:
Erotische Verbindungen
... mich der Nachbar an, und wir redeten miteinander. Er hatte einen Autounfall und wird noch drei Tage hier zur Beobachtung liegen. Was hatte ich eigentlich? Ich konnte es gar nicht sagen und er verstand es.
Visite: Der Arzt zog den Vorhang zu, untersuchte mich, und dann sprach er mit mir. Gehirnerschütterung mit kleiner Platzwunde war das Harmloseste, aber ein Splitter war in meine Seite eingedrungen und hatte ein Loch von 20 cm Länge gerissen. Ich solle mir aber keine Sorgen machen, es wären keine Organe verletzt und alles gut vernäht. Ich müsse mich aber auf zwei bis drei Wochen einstellen.
Die Oberschwester sagte sofort: „Wir haben keine Angehörigen gefunden. Können sie mir jemanden nennen?" „Ich habe keine, gibt es hier jemanden, der mir etwas besorgen kann?" „Ich rufe gleich den Sozialdienst an." „Danke, aber was ist denn überhaupt passiert, wie komme ich hierher?" „Hat ihnen das keiner erklärt?" Sie berichtete mir, ich hätte jemanden aus einem Auto gerettet, eine Gasflasche sei explodiert, und die Splitter hätten mich getroffen.
Also wieder hatte ich Probleme, weil ich anderen geholfen habe.
Scheiß Pech, scheiß Leben dachte ich.
Kurze Zeit später kam der Sozialdienst und brachte meine persönlichen Sachen mit. Die Klamotten konnte ich wegwerfen, nur Schuhe, Schlüssel und Börse behielt ich. Ich bat die Frau, mir Schlafzeug und Trainingsanzug zu besorgen, und alle normalen, im Krankenhaus benötigten Utensilien. Zum Glück hatte ich genug Bargeld in der Börse. ...
... Mein Auto würde auf dem Polizeiparkplatz stehen und sei nicht beschädigt. Na, wenigstens war das in Ordnung.
Sie ging und der Bettnachbar schaute mich lange an.
„Danke, Sie haben mir das Leben gerettet, denn mich hat ein Helfer aus dem brennenden Auto gezogen und ist dabei verletzt worden ... das waren sicher Sie!"
„Wenn ich sie mir so anschaue und an den Besuch von gestern denke, dann werden sie ja dringend gebraucht - nur passen sie demnächst besser auf sich auf."
Langes Schweigen - und er schaute nachdenklich in meine Richtung.
Das Mittagessen wurde gebracht und die Schwester fütterte mich. Ich aß wenig, weil sie total ungeduldig war. Nachmittags bekam mein Bettnachbar wieder Besuch, wieder Frau mit Kindern, dieses Mal andere, nur die Große von gestern war dabei. Sie kam nach der Begrüßung ihres Papas zu mir und lächelte mich an.
„Hallo, geht es ihnen heute besser?" „Nur wenn ich nicht lache", antwortete ich mit einem Lächeln. Obwohl sie Südländer waren, unterhielten sie sich nur in Deutsch, und ich konnte alles verstehen. Nicht dass ich neugierig bin, aber was sollte ich sonst auch tun außer Zuhören. Zum Kaffee vertröstete die hektische Schwester mich, sie würde gleich kommen und mich füttern. Sofort kam von dem Mädchen: „Wenn ich darf, mache ich es schon." Dankbar nahm die Schwester an, und ich war auch froh, wieder in Ruhe kauen zu können. Sie stellte sich als Aina vor und ihre freundliche, liebevolle Art gefiel mir. Als wenn es das Normalste der Welt ...