Der Schmied aus Intal 22/38
Datum: 09.09.2017,
Kategorien:
Hardcore,
... gleichförmig. Dazu war es gelb! Ich nahm an, dass es ein Fabelwesen sein musste. So was konnte es nicht geben. Dazu jede Menge andere Tiere und Menschen. Sogar schwarze Menschen waren darunter. Der, der diese Teppiche hergestellt hatte, musste entweder dumm oder wahnsinnig gewesen sein, oder eine große Fantasie haben.
Mit steigendem Staunen ging ich vorwärts, bis in einen noch größeren Raum, in dem auf der anderen Seite mein Herr auf einem übergroßen Stuhl saß. Er hatte seinen Waffenrock durch eine prachtvolle Bekleidung ersetzt. Würdevoll saß er da und unterhielt sich mit ein paar Leuten, die ich nie zuvor gesehen hatte. Alles wirkte ruhig und gelassen.
Dann entdeckte ich über ihm an der Wand mein Schwert, das unter dem Harnisch befestigt war. Irgendwie passte es nicht in den prachtvollen Raum aber es erfüllte mich mit Stolz.
Nach einiger Zeit wandte er sich zu mir und ließ mich vortreten.
„Michael, du hast mit deinen Fähigkeiten das Recht erfüllt, zu meinem engsten Gefolge zu gehören. Damit bist du frei und kannst jederzeit gehen, wohin du möchtest. Als Dank für deine geleisteten Dienste und die Unversehrtheit die ich durch deine Arbeit erfahren habe, erhältst du außerdem in der Stadt ein Haus sowie die entsprechende Werkstatt!“
„Dankt euch Herr!“, antwortete ich und verbeugte mich kurz vor ihm: „Es macht mich sehr Stolz euer Wohlwollen mir gegenüber entgegen zu nehmen. Nehmt mir jedoch nicht übel, dass ich es dankend ablehne. Mein Platz ist woanders bei ...
... meiner Familie. Ich möchte in mein Dorf zurückkehren, stehe euch jedoch jederzeit zur Verfügung, sobald ihr mich ruft!“
Der Unwille, mich ziehen zu lassen, war nicht schwer in seinem Gesicht zu erkennen, doch er selber hatte mir die Möglichkeit eingeräumt, diesen Weg zu gehen. Dies konnte er nicht zurücknehmen. Er nickte kurz, wenn auch mit Unverständnis und Missbilligung in seiner Antwort.
„Nun denn, wenn du es so willst, werde ich dich gehen lassen. Sei jederzeit darauf gefasst und eingerichtet, dass ich dich rufen werde!“
Er wedelte mit einer Hand, wendete sich den anderen Herren zu und entließ mich damit aus seinem Dienst.
Ich blieb jedoch auf meinem Platz stehen, mir brannte eine Sache auf der Zunge.
Dies entging ihm nicht und er wendete sich mir erneut zu.
„Nun, was gibt es noch?“
Ich druckste herum, wusste nicht, wie ich es am höflichsten ausdrücken sollte.
„Herr, verzeiht, doch habe ich mich gefragt, ob meine Dienste nicht ein wenig was wert waren!“
Es war mir peinlich danach zu fragen, hielt es jedoch für gerecht, einen Lohn zu erhalten.
Ein schmales Lächeln ging über sein Gesicht und er ließ ein kleines, schweres Säckchen kommen, dass er mir überreichte.
Damit die anderen Anwesenden es nicht mitbekamen, beugte er sich vor, kam mit seinen Lippen nah an mein Ohr und flüsterte mir ein paar Worte ins Ohr.
„Grüß deine Frau von mir, sie war tapferer als viele meiner Soldaten, als sie vor der Schlacht mit dir stand, den Waffengang mit dir ...