1. Der Schmied aus Intal 22/38


    Datum: 09.09.2017, Kategorien: Hardcore,

    Kapitel 22
    
    Mitten in der Nacht meinte ich das dünne, schrille Läuten einer Glocke zu hören und stand verschlafen auf. Ich ging nach draußen und hörte es deutlicher. Im Tal war eine lange Kette von Lichtpunkten zu sehen, die sich schnell unserem Dorf näherten. Zuerst konnte ich mir schlafend keinen Reim darauf machen, als das Läuten aufhörte.
    
    Ich wurde hellwach, wusste, was dort vor sich ging. Der Angriff hatte begonnen. Ich rannte in die Höhle und zog mich schnell es ging an. Alia war von den ungewöhnlichen Geräuschen aufgewacht. Ich erklärte ihr, was los war, bat sie hier in Sicherheit zu bleiben, buddelte eines der besonderen Schwerter aus und rannte durch die Nacht. Den Weg kannte ich gut, selbst im Dunkeln und voller Sorge um Barbara und Rea angetrieben, erreichte ich eine ungeahnte Geschwindigkeit. Schneller war ich nie abgestiegen. Kurz vor dem Dorf sammelte ich mich, atmete kräftig durch und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen. Vom Dorf her war Lärm zu hören und ich meinte, den Schein von Feuer zu erkennen. Blutrot lag er über dem Dorf. Je näher ich kam, umso mehr Einzelheiten waren zu vernehmen. Schreie von Männern und Frauen gellten durch die klare Luft, die von Schmerzen und Qualen kündeten.
    
    Ich schlich mich von hinten an unser Haus heran. Bis hierher waren sie noch nicht gekommen. Ich schlich zur Hintertür und wollte sie öffnen, doch Rea hatte sie vorsorglich verbarrikadiert. Ich musste zur Vordertür, darauf bedacht in Deckung zu bleiben.
    
    Ich ...
    ... erreichte die Tür, klopfte dagegen und rief kurz, damit Rea wusste, dass ich es war. Jemand zog was beiseite und die Tür ging auf. Verängstigt stand Rea in der Tür und ich drängte sie schnell zurück ins Haus. Sofort wurde die Tür verrammelt. Barbara war von Rea auf den Dachboden gebracht worden und sah mich nur apathisch an, als ich hochging. Jede Regung war ihr abhandengekommen. Ihre Augen wirkten leer und gebrochen. Wir versiegelten die Fenster, soweit es ging, obwohl ich wusste, dass es nicht viel nützen würde gegen jemanden, der Zeit und Kraft genug hatte sich damit zu befassen. Der Tumult von draußen war gedämpft, wurde lauter. Sie kamen näher.
    
    Weitere Schreie gellten durch die Nacht. Angst war zu erkennen, zusätzlich das Brüllen von im Kampf befindlichen Männern. Es dauerte nicht lange und der Lärm verebbte. Jetzt kam es darauf an. Waren die Angreifer zurückgewichen würde nichts passieren. Waren die Verteidiger gescheitert begann das Schlimmste, was uns geschehen konnte. Nicht der Kampf war das Böseste, sondern das, was darauf folgte.
    
    Plötzlich knallte es gegen die Tür. Rea drückte sich in die entgegengesetzte Ecke des Raums und sackte zusammen. Ich stand mit erhobenem Schwert in der Mitte. Die nächsten Schläge waren härter und es war eine Frage der Zeit, wann die Tür nachgeben würde. Mit Entschlossenheit ging ich näher an die Tür heran. Eine Schwertlänge war die richtige Position um den Angriff im Türrahmen zu ersticken.
    
    Plötzlich flog die Tür auseinander und zwei ...
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