1. Der Schmied aus Intal 22/38


    Datum: 09.09.2017, Kategorien: Hardcore,

    ... Männer stürmten ins Haus. Ich stach nach dem Ersten und erwischte ihn leicht am Arm, er drehte sich blitzartig zur Seite. Sonst hätte ich seien Körper durchbohrt. Bevor ich ausholen konnte, waren die beiden bei mir und hatten mich im Nu entwaffnet und gefesselt, all meine Übungen hatten gegen sie nichts genutzt. Das kam wahrscheinlich daher, dass ich zuvor in der Enge eines Hauses nie geübt hatte. Ich war das freie Feld gewohnt.
    
    Die beiden waren groß und muskulös. Man konnte ihnen ansehen, dass sie im Kampf erprobt waren, die vielen Narben im Gesicht und den Armen zeugten davon. Einer kümmerte sich um mich. Der andere sich um Rea, die ohne Erfolg ihren Dolch einsetzte. Sie hatte nicht die Kraft einen gezielten Stich zu führen. In kurzer Zeit waren wir gefesselt und Rea wurde neben mich geschleift.
    
    Wie einen alten Sack ließ man sie neben mich fallen.
    
    „Ist noch jemand im Haus?“, brüllte mich der eine an, hielt mir dabei ein Messer an die Kehle.
    
    Lügen brachte mir in dieser Situation nichts, sie hätten es selber herausgefunden.
    
    „Mutter ist auf dem Dachboden!“, antwortete ich, machte dabei keinen Unterschied, dass sie nicht meine Mutter war.
    
    Es kam mir seltsam vor, dass sie uns nicht getötet hatten. Aus Erzählungen wusste ich, dass Plünderer keine Gnade kannten. Gefangene waren Ballast.
    
    Der eine durchsuchte das Haus, fand Barbara, ließ sie, wo sie war. Ich glaube, sie erkannte nicht, wer zu ihr gekommen war. Danach kam er herunter und ging wachsam in die ...
    ... Schmiede. Währenddessen hob der andere mein Schwert auf und sah es sich prüfend an. Zuerst das Schwert, dann mich und danach die Waffe. Man sah sofort, dass er ein geübter Kämpfer war. Er ließ es gekonnt durch die Luft kreisen, dass es leise pfiff. Es war nicht das Beste, was ich je gemacht hatte, aber wesentlich besser, als die anderen aus normalem Stahl. Dünner und leichter, wesentlich härter und biegsamer. Er schlug damit gegen einen Pfosten und trieb eine große Kerbe hinein. Selbst als er es auf einen Stein unseres Kamins einschlug, war kaum Schaden an der Klinge festzustellen. Nur das bekannte Sirren hing in der Luft. Der zweite Mann kam mit einigen normalen Waffen aus der Schmiede und bekam leuchtende Augen, als er das eine sah. Er prüfte es genauso wie sein Kumpel.
    
    Jetzt sahen sie mich an und einer von ihnen fragte ruhig, zugleich entschlossen: „Woher habt ihr das? Selber gemacht?“
    
    Ich nickte kurz und sah ihm fest in die Augen. Daraufhin unterhielten sich leise, ohne mich aus den Augen zu lassen. Nach der Unterhaltung nahm einer einen Stuhl und setzte sich uns gegenüber, legte das Schwert auf die Knie, während der andere durch die Tür verschwand.
    
    Ich wusste nicht, was los war, doch wir waren am Leben und das war für uns eine Art Wunder.
    
    Draußen war der Kampflärm zum Erliegen gekommen, nur der Widerschein von Feuer drang durch einige Ritzen der Fensterläden herein und tauchte unser Gegenüber in flackerndes Licht. Kurze Zeit später trat sein Kumpel ein, gefolgt ...
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