Hohe Schuhe - Sexgeschichten

Hohe Schuhe

... seltener. Nach jedem Konzertbesuch nahm ich ihm sofort einen Termin für den nächsten ab, damit er es sich ja nicht nochmal anders überlegt. Ich mochte ihn wirklich. Wir hatten gemeinsame Interessen. Und wenn man ihn sich genauer ansieht ist er in seiner Spießigkeit eigentlich ganz süß.

Einmal verwechselten wir einen Termin und wir gerieten im Kulturhaus versehentlich in einen Tanzkurs für lateinamerikanische Tänze. Na ja, wenn ich ehrlich bin war das nicht so ganz unabsichtlich. Ich wollte tanzen, nach dem ersten Schock im Abschleppschuppen vermied Ottmar das eher. Diesmal bekam ich ihn dran. Die beiden Tanzlehrer forderten uns auf zu bleiben. Wir waren zwar voll Overdressed, aber es war ein echter Spaß und mit den maßgeschneiderten Schuhen konnte ich die vollen 90 Minuten flottes Tempo ohne jeglichen Schmerz durchhalten.

Danach wandelte sich der Kurs in freies Tanzen, die Bar wurde geöffnet, Paare fanden sich zum weiteren Üben. Eigentlich hätte ich erwartet dass Ottmar einen Ausflucht zur Flucht nutzt, aber er blieb. Auch als die Musik später dann deutlich langsamer wurde. Wir redeten und redeten, ich nutzte seine Ablenkung um ihm immer näher zu kommen. Der Junge machte mich fast Wahnsinnig mit seiner Überkorrektheit. Sogar jetzt noch wo wir nicht mehr beruflich miteinander zu tun hatten. Ich sandte einen flehenden Blick zum Discjockey und ich denke der verstand mich. Das nächste Lied war ein echter Schieber. Can‘t live without you…, die lange Version. Das Licht ...

... verdunkelte etwas.

Ich merkte wie Ottmar sich Hilfesuchend umsah, wie andere Paare um uns herum näher zusammen rückten. Wie Ottmar es geduldig hin nahm als ich mich an ihn kuschelte und langsame Bewegungen aufnahm. Jetzt vermied ich ein Gespräch und sah ihn nur noch an. Maximal schmachtend. Oder was ich dafür hielt. Rote Ohren konnte ich wegen der Lichtfarbe nicht erkennen. Aber seine Hände wurden kalt und zitterten.

„Du hattest noch keine Freundin?“

„Nein. Woher weisst du, Manuela?“

Wenigstens waren wir seit 2 Monaten schon beim Du gelandet.

„Intuition. Fühlst du dich unwohl mit mir?“

Sanft wogen unsere Schritte zur langsamen Musik. Ich ließ ihn meine Oberweite deutlicher fühlen. Eigentlich gemein, denn ich habe bei sowas ungleich mehr Erfahrung.

„Mit dir nicht, nur mit der Situation.“

„Wie soll ich das verstehen?“

„Na ja, die vielen Leute um uns herum...“

„Niemand achtet auf uns. Glaube mir, die sind alle mit sich selber beschäftigt.“

In der tat knutschten das eine oder andere Paar miteinander und auch an der Bar kamen sich die Köpfe zum Quatschen näher. Begriff denn Ottmar wirklich nicht oder bin ich nicht sein Geschmack? Immerhin bin ich mehr als doppelt so alt wie er? Sollte ich ihm mehr Raum geben oder angreifen? Was wenn er mich wirklich nicht will, dann bin ich auch einen treuen Konzertpartner los? Mein weiteres Handeln war keinesfalls mehr rational bestimmt, länger schon regierte mein Hormonhaushalt. Der Junge machte mich einfach an. Total! ...