You and Me against the World Ch. 01
Datum: 17.01.2020,
Kategorien:
Schwule
... verzog das Gesicht, ließ den lamentierenden Jona die Strickleiter hochkraxeln, die wenige Zentimeter über seiner Nase baumelte, und folgte ihm dann hastig, ohne sich über das abrupt eingesetzte Schweigen zu wundern. Oh, diese Leitern waren nichts für ihn...
Jona indessen, der sich mit vor Staunen geöffnetem Mund umgesehen hatte, fand endlich seine Sprache wieder.
„Ist das geil hier!" Er machte ein paar Schritte, ohne die vielen Poster an den dunkelrot gestrichenen Wänden aus dem Blick zu lassen. Auch die tiefweinfarbenen Vorhänge vor den hohen vergitterten Fenstern fanden seine Bewunderung, ebenso wie die vielen schwarzen Kerzen, die in schlanken, schwarzen Haltern an der Wand oder kreuzquer auf dem Boden verstreut standen. Zu seiner Linken lag eine zum Kuscheln einladende, gemütlich anheimelnde Sofaecke und... an der Wand gegenüber gab es eine kleine, provisorische Bühne, auf der ein Schlagzeug und eine Gitarre in ihrer Halterung standen.
„Gefällt es dir hier?"
Erschrocken darüber, so abrupt aus den Gedanken gerissen zu werden, wirbelte Jona herum. In einer Ecke, vor einem Stapel Spielkarten und auf einem Kissen thronend, hockte ein brünetter Typ, der Jona mit seinen grünen Augen fixierte und dabei lächelte. „Ich vermute, Fredrik hat dich hergeschleift?"
Jona zuckte nur mit den Schultern. „Sieht wohl so aus."
„Ich dachte, ich könnte dem Neuen mal unser kleines Privatreich zeigen." Fredrik, der inzwischen die Falltür geschlossen hatte, nahm dem Brünetten ...
... gegenüber Platz und winkte Jona zu sich heran. „Darf ich vorstellen: Mein bester Kumpel Erik. Erik, das ist Jona."
„Freut mich", meinte Erik und bedeutete ihm, sich neben ihn zu setzen. „Kannst du Karten spielen? Dann könnten wir ein paar Runden zocken, wenn du Bock hast."
„Meinetwegen." Jona beobachtete, wie Erik die Karten geschickt mischte und verteilte. Er würde die beiden an die Wand spielen! Nicht umsonst war er schließlich der König der Kartenspiele.
Doch seine erste Runde Karten beendete Jona mit einer haushohen Niederlage. Was hatte er auch ahnen können, dass Erik ein Meister im Bluffen war? Aber das konnte er natürlich nicht auf sich sitzen lassen.
„Revenge?", grinste er und hatte schon den Kartenstapel in den Händen, um ihn zu mischen.
So vertrieben sich die drei die Zeit bis zu der Sportstunde, die noch zum Verhängnis des Schwarzhaarigen werden würde.
Denn Jona sollte lernen, dass man Ville nicht so ohne Weiteres beleidigte...
* * *
Kapitel 2: Willkommen auf Station B6
Unheilvoll baute sich das Nebengebäude vor ihm auf. Sporthalle. Niedriges Bauwerk mit schmalen Fenstern. Nur eine Ein-/Ausgangstür. Fluchtmöglichkeiten also gleich null.
Jona besah sich den viereckigen Klotz mit Skepsis. Irgendwie... wurde er das Gefühl einfach nicht los, hier erst einmal für Längeres festzusitzen.
„Na los, nun komm schon! Ich will hier nicht ewig rumstehen."
Erik klopfte ihm fröhlich auf die Schulter, während er an ihm vorbei ging in den Vorschlund ...