Mein schlimmster Feind 01
Datum: 21.11.2019,
Kategorien:
Schwule
... es hoch und grinste dümmlich. „Na schau rein, Schwachkopf" brüllte Yannick ihn an, da ich immer noch nichts gesagt hatte. Niklas blätterte die Seiten durch und sagte schließlich „hier -- ich glaub das ist es" „Dein Glück, Schwuchtel" sagte Yannick zu mir „und wehe, es sind Fehler drin". Zögernd ließ er von mir ab, tätschelte hart meinen Hinterkopf und sagte „Na also, geht doch...war doch gar nicht so schwer". Lachend zogen die drei davon.
Ich raffte schnell mein Zeug zusammen rannte in meine Englisch Klasse, wo Mrs. Gardiner bereits mit dem Unterricht begonnen hatte und mich sofort auf englisch anmotzte, dass ich zu spät sei und dass ich mich gefälligst hinsetzen solle. Mrs. Gardiner war um die 40, wirkte immer sehr verkniffen und niemand hat sie je lächeln gesehen. Es hielt sich hartnäckig das Gerücht, dass sie eine frustrierte Lesbe sei. Ich setzte mich auf meinen üblichen Platz neben Maik und Anna und hoffte, dass auch dieser Tag schnell vorbei gehen würde.
In den nächsten Tagen spielte sich jeden Morgen das Gleiche ab: Yannick und seine beiden „Spießgesellen" (haha) fingen mich ein, drohten mir Prügel an und nahmen meine Pausenbrote mit. Ich kannte das schon. Ich vermutete, dass Yannicks Eltern allerspätestens etwa ab Mitte des Monats kein Geld mehr für Nahrungsmittel hatten und dass ihr misratener Sohn sein Pausenbrot deshalb klauen musste. Was für 'ne arme Sau. Für mich war das nicht schlimm, ich war eh nicht so scharf auf Muttis Kniften. Äpfel, Bananen oder ...
... anderes Obst nahmen sie mir fast nie ab, so dass ich immerhin noch was zum Essen hatte und trotzdem schön schlank blieb.
Vorsichtshalber nahm ich so gut wie nie Geld mit in die Schule, nachdem sie mir ganz am Anfang mal mein Taschengeld geklaut hatten. Natürlich hätten sie mich ohne weiteres auch zwingen können, ihnen Geld mitzubringen, aber das ist gottseidank bisher nie passiert. Eigentlich wäre es klüger gewesen, die Brote morgens direkt bei Yannick abzugeben. Aber dann hätte er sich nicht so viel mit mir beschäftigt und vor allen Dingen hätten wir dann nicht so viel Körperkontakt gehabt. Ja, inzwischen genoss ich es, wenn er mich packte, mich in eine Ecke drückte und sich an mich presste. Ich bekam jedes Mal einen Steifen, aber er schien es nicht zu bemerken.
Nachdem sie mein Pausenbrot hatten, haben sie mich meistens für den Rest des Tages ignoriert, ausser dass mir einer von ihnen irgendwann meine leere Brotdose vor die Füße warf. Gelegentlich musste ich für Yannick bestimmte Hausaufgaben erledigen, aber nie für die anderen beiden. Dann saß ich in den Pausen mit meinen Freundinnen Maik und Anna in unserer Ecke des Schulhofes auf einer Bank und wir zogen verbal über die drei her oder wir lästerten über die Klamotten oder Frisuren oder die Partnerwahl der anderen Schüler/innen oder der Lehrer/innen. Keiner blieb verschont.
Die Nachmittage verbrachte ich allein zu Hause am Computer oder ich hing mit Lukas ab. Mit Lukas verband mich eine innige Freunschaft Plus. ...