1. Auspeitschung im Pferdestall


    Datum: 18.11.2019, Kategorien: BDSM

    ... Tages. Ich hatte viel gelernt an diesem Nachmittag.
    
    Abends saßen meine Schwestern und ich mit Mutti, Tante Gisela und den Leuten vom Reiterhof vorm Haus zu Tisch. Marlene saß mit einer Freundin am Nachbartisch. Sie trug eine weiße Seidenbluse mit langen Ärmeln. Ich wusste, wozu die langen Ärmel da waren: um die Abdrücke an ihren Handgelenken zu verdecken. Ihr Cousin Alfred kam vorbei. Er klopfte ihr freundschaftlich auf den Rücken: „Guten Abend Cousine Lenchen. Wie geht es dir?"
    
    Marlene zuckte zusammen. Sie stieß einen gepressten Schmerzlaut aus.
    
    „Was hast du?" fragte Alfred erschrocken.
    
    Ich sah wie die Gedanken in Marlenes Kopf umherschwirrten, wie sie verzweifelt nach einer Antwort suchte und keine fand.
    
    „Hast du dich wieder an der vierten Box gestoßen?" fragte ich sie. Die vierte Box war berühmt für das blöde Eisenrohr, das dort auf Unvorsichtige lauerte, die sich zu tief beim Ausmisten bückten. Fuhr man in die Höhe, stieß man sich das Kreuz empfindlich. „Mich hat es letztens auch wieder erwischt", sagte ich leichthin. „Im ersten Moment dachte ich, ich hätte mir eine Rippe gebrochen, aber am anderen Tag war es schon wieder gut."
    
    Marlene schaute mich dankbar an. „Ja ich habe mich gestoßen", sagte sie. „Dieses Rohr ist eine richtige Falle. Wenn man nicht höllisch aufpasst, stößt man sich."
    
    Nach dem Essen brachte ich Marlene eine Tablette: „Hier Marlene. Von meiner Tante. Es ist ein starkes Mittel. Das hat ihr ...
    ... der Doktor verschrieben, als sie vor einem Vierteljahr vom Pferd stürzte und sich die Schulter böse geprellt hat. Diese Tabletten helfen sehr gut gegen starke Schmerzen."
    
    Marlene schaute mich an und plötzlich war da ein ganz neuer Ausdruck in ihrem Gesicht. Alle Hochnäsigkeit war verschwunden. Sie sah einfach nur freundlich aus. „Danke Gudrun", sagte sie und nahm die Tablette entgegen. „Ich kann das gut gebrauchen. Du ahnst nicht, wie weh es tut."
    
    Doch! Ich ahnte. Aber das sagte ich ihr nicht.
    
    Von jenem Abend an war Marlene wie verwandelt. Sie benahm sich mir und meinen Schwestern gegenüber nie mehr hochnäsig. Als sie herausfand, dass ich Sauerkirschbonbons über alles liebte, hatte sie immer eines für mich in der Tasche. Nie wieder hörte ich ein böses Wort von ihr. Auch anderen Menschen gegenüber wurde sie freundlicher.
    
    Noch heute denke ich manchmal an jenen Tag im Pferdestall. Dann sehe ich Marlenes nackten, schweißglänzenden Körper, wie er sich hilflos gefesselt unter den Gertenhieben windet. Ich denke daran, wie ich mir brennend wünschte, an ihrer Stelle zu sein und dass mich dieses Gefühl ungeheuer durcheinander brachte. Wenn es nur nicht so schrecklich schmerzvoll zugegangen wäre! Gefesseltsein war eine schöne Vorstellung. Die Gerte aber, die sollte bitteschön außen vor bleiben. Gerten waren für große, starke Pferde. Nicht für Menschen. Auch wenn sie Marlene verwandelt hatten. Und ein bisschen weit auch mich.
    
    ENDE 
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