1. Wenn die Nachtigall erwacht 09


    Datum: 12.11.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Seite einschlief. Sven schaute nachdenklich an die Decke des Raums, die beiden Blüten schwebten an ihren langen Stielen über ihm wie ein Baldachin. Sein Wunsch war in Erfüllung gegangen, denn er verbrachte die Nacht mit Miriam. Ihr Streit war noch nicht ausgestanden, aber er durfte sich für ein paar Stunden davon erholen und sie im Arm halten.
    
    *
    
    Am nächsten Morgen wurde Sven zuerst wach. Als er aufstehen wollte, weckte er Miriam.
    
    »Bleib liegen, ich muss nur mal ins Bad«, sagte er zu Miriam, die brummelnd ihre Körperhaltung veränderte, damit er aufstehen konnte.
    
    Sven kam frisch geduscht aus dem Bad zurück ins Schlafzimmer, er hatte ein Handtuch um seine Hüften geschlungen und wischte seine feuchten Haare aus der Stirn. Miriam stand neben ihrem Bett. Sie trug nur noch die hochhackigen Pumps und die zerknitterte Bluse. Ihre langen blonden Haare waren von der Nacht zerzaust. Sie bückte sich nach einer Aktenmappe, die auf dem Boden lag. Sven schaute auf ihre langen schlanken Beine und den halb verdeckten Hintern. Er hätte sie am liebsten auf das Bett geworfen und ihr den Schlaf aus den Augen gevögelt. Stattdessen strich er mit einer Hand über den zarten Stoff der Bluse, fühlte die Wärme ihrer Haut und empfand unbändiges Glück, überhaupt in ihrer Nähe sein zu dürfen.
    
    »Entschuldige, aber ich weiß nicht immer, wie ich mit ... mit diesen Dingen umgehen soll. Manchmal vergesse ich, dass du etwas ganz Besonderes bist«, sagte Sven. Miriam schaute ihn über die Schulter an ...
    ... und wirkte traurig.
    
    »Ich habe auch Mist gebaut. Ein Teil von mir versteht deine Eifersucht. Aber der andere Teil möchte seine Freiheit.«
    
    Miriam drehte sich zu ihm und legte ihre Arme auf seine Schultern: »Weil ich ganz genau weiß, dass nur du Platz in meinem Herz hast, dachte ich, es wäre O.K., wenn der andere Teil von mir ein bisschen Spaß hat, aber darauf werde ich zukünftig verzichten müssen, wenn du damit ein so großes Problem hast.«
    
    »Ich muss es vielleicht erst verstehen, um es zu akzeptieren«, sagte Sven.
    
    »Ich zeige dir gerne noch mehr, damit du es besser verstehst. Aber das funktioniert nur, wenn du meine Liebe zu dir nicht infrage stellst.«
    
    »Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden«, sagte Sven, »solange du mich mit diesen Augen anschaust, will ich glauben, was du sagst.«
    
    »Das ist gut«, flüsterte Miriam. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter.
    
    »Dein Outfit gefällt mir, also zumindest hat es mir gefallen, als es noch komplett war«, sagte Sven und trat einen Schritt zurück, um sie betrachten zu können. Miriam winkelte ein Bein an und wickelte sich eine Haarsträhne um den Zeigefinger.
    
    »Schick, oder? Ich habe gestern das Haus gekauft. Also zumindest habe ich alle Formalitäten mit dem Notar und der Bank geklärt - der Rest sollte jetzt schnell gehen.«
    
    »Das Haus gekauft. So schnell - einfach so?«, fragte Sven. Miriam schaute ihn irritiert an: »Ja, so schnell! Worauf soll ich denn warten?«
    
    V'nyx der IV. senkte seine Blüten zu den beiden hinab und schob ...
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