1. Wenn die Nachtigall erwacht 09


    Datum: 12.11.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... viel mehr', sagte V'nyx der IV.
    
    Während er Svens Anweisungen Folge leistete, fragte er, ‚hat dir das dein Telefon gesagt?'
    
    »Ja, in gewisser Weise. Aber das Telefon steht in Kontakt mit einem Server, der dieses Wissen bereitstellt.«
    
    ‚Was ist ein Server?', fragte V'nyx der IV. während er seinen Tentakel wieder aus Miriams Po zog.
    
    »Das ist nicht so einfach. Das erkläre ich dir ein anderes Mal.«
    
    Sven streichelte über Miriams Wange und hoffte, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, denn ihr Zustand war noch unverändert.
    
    Miriam lag leichenblass auf der Seite und ihr Gesicht wirkte so friedlich, als würde sie tief schlafen.
    
    »Bitte wach auf«, flüsterte Sven und legte seine Hand auf ihre Stirn. Die Angst um Miriam verdampfte alle negativen Gefühle in Svens Verstand.
    
    »Du musst die Augen aufmachen, bitte«, flehte er und fühlte ihren Puls. Das Herz schlug regelmäßig, aber sehr schwach. In der Onlinehilfe stand, dass es zehn Minuten dauern könne, bis sich der Zustand des Patienten verbesserte. Sven kam diese Zeit wie eine Ewigkeit vor. Die letzten Stunden quälte ihn ein dumpfer Schmerz in der Magengegend, jetzt schmerzte sein Herz.
    
    »Oh Gott, wie ich dich liebe!«, sagte Sven verzweifelt, weil er vielleicht schon bald keine Gelegenheit mehr haben würde, ihr das zu sagen.
    
    ‚Die Königin empfindet genauso für dich', sagte V'nyx der IV. zu Sven.
    
    »Woher weißt du, wie ich empfinde?«
    
    ‚Ich spüre es - eure Gefühle füreinander sind annähernd gleich ...
    ... irrational. Ihr könntet effektiver interagieren, wenn ihr euch nicht so wichtig nehmen würdet.'
    
    »Er meint damit, dass wir auf unsere Herzen hören sollen«, flüsterte Miriam mit kraftloser Stimme. Sven strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie auf die Wange.
    
    »Oh mein Gott, es funktioniert.«
    
    »Hallo«, hauchte Miriam.
    
    »Du musst essen und trinken«, sagte Sven, dem jetzt doch Tränen über die Wange liefen. Jetzt, wo es wieder bergauf ging, musste er heulen.
    
    »Bleibst du bei mir?«, fragte Miriam.
    
    »Ja.«
    
    Miriam war immer noch blass und schaute ihn traurig an, »ohne dich macht es keinen Spaß zu essen, ohne dich macht nichts Spaß.«
    
    Sven legte seinen Finger auf ihre Lippen, damit sie schwieg und ihre Kräfte schonte. Er fütterte sie mit Würfelzucker. Dann half er ihr, ihren Oberkörper aufzurichten und gab ihr die Flasche mit dem Fruchtsaft, den sie in kleinen Schlucken trank. Dabei setzte sich Sven hinter Miriam und schlang seine Arme um ihren Bauch. Langsam wurde Miriam wieder lebhafter und verlangte nach mehr Essen. Sven merkte, dass auch er zu wenig gegessen hatte, und holte alles, was er in der Küche finden konnte. Schließlich saßen sie mitten in der Nacht in einem Nest aus Tentakeln und gaben sich einer Fressorgie hin, bei der sie sich kauend und mit verliebten Augen ansahen.
    
    »Es tut mir leid«, sagte Miriam, als sie beide satt und träge nebeneinanderlagen. Sven gab ihr einen Kuss und streichelte ihre geschlossenen Augenlider, bis sie zufrieden an seiner ...
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