Swatch und Nonnenkleid (von Amélie von Tharach)
Datum: 08.09.2017,
Kategorien:
BDSM
Gruppensex
Humor
... allenfalls und nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen der verständnissvollen und fangfrischen Geliebten, auch wenn sie nicht geliebt, sondern bedürfnisgerecht genutzt wird. Umgekehrt und wenn eine Frau eine Affäre kultiviert, muss der sich für die Familie abrackernde Mann erst mal draufkommen, was Frau sich ganz insgeheim wünscht, sonst bockt das Weib, wie mein Großonkel der Philosoph zu sagen pflegte.
Viola unterbrach abrupt und verärgert ihren Redeschwall, denn sie hatte bemerkt, dass meine Augen geschlossen, mein Kopf leicht zur linken Seite geneigt und die Hände wie zum stillen Gebet gefaltet waren. Nach einem Anstoß mit ihrem rechten und schrumbligen Zeigefinger gegen meine linke Schulter, nahm ich ihre unangenehme Stimme wieder wahr und öffnete die Augen, um die Realität in ihrer ganzen Tragweite zu erblicken.
„Hörst du mir überhaupt zu?“
„Ja natürlich Schatz!“
Missbilligend runzelte Viola ihre Stirn, und ihre Nasenflügel bebten, wie bei einer rossigen Stute beim Anblick eines prämierten Zuchthengstes.
„Kannst du mir sagen, warum Männer zu einer Domina gehen, wenn die das Zuhause viel gemütlicher haben können“ war Violas bittende Frage, garniert mit einem verzweifelt klingenden Unterton.
Ich hätte es ihr sagen können, aber ich wollte nicht. Aber meinen Leserinnen und Lesern verrate ich das Geheimnis: Das im normalen Alltagsleben Unerreichbare im Unterbewusstsein ist der Schlüssel. Eine Ehefrau ist verfügbar und mit zunehmender Verfügbarkeit ...
... verfällt der Gebrauchswert und verkommt zur Gewohnheit, die man lieber lässt, weil Gewohnheit mit der Dauer zur Last wird. Das ist der Unterschied zwischen Domina und Ehefrau, und dazu die bittere Wahrheit. Aber sollte ich mich auf eine endlose Diskussion mit viel Unverständnis einlassen? Viola ist zwar promiskuitiv orientiert und nach mehr oder weniger deutlichen Hinweisen auch gegenüber Neuem durchaus aufgeschlossen, aber mir war klar, dass sich ihr die philosophischen Aspekte von Dominanz und Unterwerfung ohne qualifizierte Ausbildung nicht erschließen würden. Zu sehr war und ist sie in dem Klischee gefangen, dass der hochkarätige Beruf der Domina (von mir auch Expertin für Nutzungsfragen genannt) nur mit Peitsche gleichzusetzen ist und das wäre etwa so, wie wenn man eine Currywurst aus der Dose mit einem fünf-Sterne-Menü vergleichen würde.
Vielleicht hat der Beruf, das Bildungsniveau und dazu das Alter eine direkte Beziehung zu den nicht nur männlichen Phantasien von Macht, Ohnmacht, Führung und Unterwerfung. Ich weiß aus zuverlässigen Quellen, dass auch viele Frauen exquisite Spiele lieben, und ich kenne Einige, bei deren Phantasien sogar ich vor Scham einen roten Kopf bekomme. Astrid zum Beispiel liebt es, nackt und nur mit einem Hundehalsband geschmückt, unbekannten Herren vorgeführt zu werden. Sandra trägt tagtäglich und gehorsam einen unbequemen Edelstahlplug und Iris liebt es, zur allseitigen Nutzung, bestens in Plastikfolie verpackt und angeschnallt auf einem Strafbock ...