Swatch und Nonnenkleid (von Amélie von Tharach)
Datum: 08.09.2017,
Kategorien:
BDSM
Gruppensex
Humor
Teil 1
Am Start erkennt man die Siegerinnen - das ist mir bekannt, und darum habe ich für 2018 einen festen Vorsatz: Das neue Jahr muss definitiv besser werden, als das in allen Bereichen defizitär abgelebte Jahr. Heute ist der vierzehnte Tag im Januar. Ich liege noch im Bett und fühle mich einsam und ich habe Kopfschmerzen. Ich kann mich drehen und wenden wie ich will. Tatsache ist, ich bin mega oversexed und unterfucked – um es mal überdeutlich zu sagen. Meine Affäre macht seit mehr als einem Monat auf Familie und angeblich auf braven Ehemann. Das ist verständlich und akzeptabel. Als Affäre sollte man keine Ansprüche stellen. Dennoch hätte ich von meiner zweitbesten Freundin etwas mehr Solidarität und noch mehr Teilungsqualitäten erwartet. Von meiner Wesensart bin ich ein tolerant und überaus großzügig, aber ich hasse Disziplinlosigkeiten. Bei Diktatoren aller Couleur, bei Päpsten, Kaisern und Königinnen gehört es zur Allgemeinbildung, dass mangelnde Disziplin über das Chaos auf den direkten Weg zu Umsturz und Anarchie führt. Schon seit vielen tausend Jahren müssen solche Missstände unter allen Umständen vermieden werden, sonst bricht die Revolution im Schweinestall aus - sinnbildlich gesprochen. Außerdem bin ich nicht nur wegen Werner auf Viola sauer. Auch mein Dildo ist mir keine große Hilfe – monetär gesehen. Werner ist bei Viola (dachte ich jedenfalls bis gestern) und immer seltener in Geberlaune. Meine Kreditkarten schwächelt wie das Wetter, das mich bis unter ...
... den Gefrierpunkt deprimiert. Doch seit dem Vortag ist Rettung in Sicht.
Gestern, um akkurat zwölf Uhr am frühen Mittag bekam ich einen telefonischen Anruf. Beim kurzen Blick auf die steil aufgerichteten Zeiger meiner Wanduhr, kam mir spontan in den Sinn: „Holy Moly, jetzt schlägt´s endlich zwölf.“
Nicht nur Gary Cooper war um diese Uhrzeit ratlos und von allen guten Geistern verlassen, auch mir war die gut versteckte Symbolik noch nicht bewusst. Eilfertig, aber nicht zu hastig griff ich zum vibrierenden Handy und dachte: „Der Arsch denkt endlich an mich, und hat seine Tusse ruhiggestellt. Vielleicht kommt er vorbei, und bringt seinem gefrusteten Christkindl die vergessenen Weihnachtsgeschenke und etwas Kohle fürs Herzl.“
Damit keine Missverständnisse im Tohuwabou aufkommen, ist an dieser Stelle ein kleiner Hinweis angebracht. Meine Affäre geht inzwischen ins dritte Gewohnheitsjahr, und die Luft ist etwas raus aus seinem Schlauch. Wir verstehen uns gut, an den wenigen Tagen und kurzen Stunden an denen wir uns sehen. Aber neuerdings will er mehr reden und weniger ficken, und allenfalls kuscheln, oder auch nicht, wenn er keine Zeit hat, was immer öfter vorkommt und zur lahmen Dauerausrede wird. Aber weg vom alten Sack und zurück zum vibriernden Handy.
Meine zweit- und allerbeste Freundin auf meiner vorläufigen Beliebtheitsskala wollte etwas Wichtiges mit mir erörtern. Ihr Wunsch mit mir zu sprechen, war nicht ungewöhnlich - das Ungesagte und die Stille ließ mich ...