1. Swatch und Nonnenkleid (von Amélie von Tharach)


    Datum: 08.09.2017, Kategorien: BDSM Gruppensex Humor

    ... aufgewacht, als er mir die teure Uhr von seiner Ex erst zur Hochzeit geschenkt und einen Tag danach wieder weggeschlossen hat, kannst du mir das sagen?“
    
    Natürlich hätte ich dazu ein kurzes und präzise formuliertes Statement abgeben können, aber ich schwieg. Bei genauer Beachtung der Umstände und der Perspektiven, hätte Werner nicht ihr, sondern mir die Cartier schenken müssen, denn er hat Viola durch mich kennngelernt und das verpflichtet. Ich habe ihm beigebracht, was er mit Viola machen kann, wenn sie ihn ranlässt und er sich traut. Bei Viola hat er die ehelichen Pflichten gelernt und abgeleistet, und bei mir die Feinheiten der Kür mit verschärften Sprüngen. Immerhin war ich es, der ihm auf dem Sindelfinger Verlobungsbuckel (ein kleiner Hügel in Sindelfingen) gezeigt hat, wie beim Klang der Glocken der Sindelfinger Martinskirche die Glocken schwingen.
    
    „Damit sie nicht gestohlen wird, hat er gesagt, der Arsch. Jetzt lauf ich mit so einer blöden Swatch rum. Ich hab eine Scheißwut im Bauch!“
    
    Die habe ich auch, denn Werner hat auch mich mit einer rosaroten Swatch beglückt, die aber sofort im Müll gelandet ist. Offensichtlich hat er die Dinger azf Vorrat gekauft. Ich fühlte mich nicht nur mental betroffen und leide darum mit. Nicht wegen der Uhr und nicht wegen dem Verhalten von Werner. Die pinkfarbene Plastikuhr an Violas Handgelenk fand ich bei ihr eigentlich sehr hübsch und passend zu ihren rosaroten Fingernägeln. Mehr konnte man für knapp unter fünfzig Euro nicht ...
    ... erwarten und Gutes (nicht die einer Kopie einer Swatch nachempfundene, sondern die Cartier) gehört nun mal sorgfältig weggeschlossen, oder an mein Handgelenk.
    
    „Liebes, du hast vollkommen Recht. Das mit der Uhr ist von Werner nicht besonders großzügig. Vergiss es einfach. Du hast doch schöne Arme und die Swatchkopie ist doch auch sehr schön ...“ log ich hemmungslos und ohne Scham.
    
    Ein leises Aufheulen, wie von einer waidwunden Wölfin unterband meinen Tröstungsversuch.
    
    Ein kleiner Schluck Cappuccino, frisch gezapft und vom pomadierten Cocktailschüttler geliefert, unterbrach nur kurz mein scheinheiliges Mitfühlen, um dann ein leises „… eigentlich ist er doch ein anständiger Kerl“ hinzuzufügen.
    
    Ich schwieg und nahm ihre rechte Hand in die meine. Die Frage war immer noch nicht geklärt, warum Viola wegen einer hübschen Plastikuhr am Arm so mitgenommen aussah. Ungefragt und darum auch noch nicht beantwortet spürte ich, dass Viola noch etwas anderes auf dem Herzen hatte. Etwas gut verstecktes, etwas was man nur einem guten, und zwar nur der herzallerbesten Freundin erzählen kann. Die stramm geschnürte Uhr an Violas Handgelenk war nur das Ablenkungsgambit.
    
    „Sag mal, ist da noch was anderes passiert? Ich spür doch, dich bedrückt noch etwas anderes?“
    
    Es war die befreiende Frage und jetzt platze es aus ihrem schönen Mund heraus. Sie musste es einfach jemandem erzählen. Mir, der sie vertraut - ihrer intimsten Freundin.
    
    „Der Arsch geht regelmäßig zu einer Domina und ...
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