1. Deborah und Die Bestie


    Datum: 29.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... sollten."
    
    "Werdet ihr Keldorin, oder welche außerirdische Zivilisation auch immer, jemals offiziell mit uns Kontakt aufnehmen?" erkundigte sich Jennifer mit ungewohnt leiser und ernster Stimme. "Wird die Welt je von eurer Existenz erfahren?"
    
    "Eines Tages - gewiß!" entgegnete Xanthor zuversichtlich. "Doch vorher müßt ihr Menschen eure schwerwiegenden sozialen, ökologischen und politischen Probleme in den Griff bekommen. Vor euch liegt ein harter, steiniger Weg, den wir euch jedoch weder erleichtern können noch wollen. Jedes Volk, das die nötige Reife erlangen will, um eines Tages im Konzert der Mächtigen mitzuspielen, muß erst einmal lernen, seine Heimat in eigener Verantwortung in Ordnung zu halten. Wir Wächter werden nur dann eingreifen, wenn euch Wesenheiten bedrohen, gegen die ihr euch beim besten Willen nicht selbst verteidigen könnt. Ich will indes nicht hoffen, daß dies schon so bald wieder geschieht.
    
    Jetzt aber heißt es für mich Abschied nehmen. Ich muß noch einige andere Kinder dieser Welt zu ihren besorgten Eltern zurückbringen. Im übrigen möchte ich euch nochmals dringend bitten, über alles, was ihr in letzter Zeit erlebt habt, absolutes Stillschweigen zu bewahren!".
    
    "Sein Sie unbesorgt, Xanthor!" entgegnete Jennifer diesem Ansinnen des Wächters. "Weder Deborah noch John oder ich werden uns dem Risiko der Lächerlichkeit aussetzen, indem wir anderen Menschen etwas über Sie oder den Renegaten erzählen. Außerdem verspüren wir alle drei keine große Lust, ...
    ... die nächsten Monate in einer psychiatrischen Anstalt zu verbringen. Dort würden wir nämlich unter Garantie landen, sollte es uns einfallen, diese Geschichte zum Besten zu geben. Ich kann das alles ja selbst noch nicht wirklich glauben!"
    
    "Um so besser!" entgegnete Xanthor lächelnd, ehe er sich noch einmal mit ungewöhnlich ernster und eindringlicher Stimme an Deborah und John wandte: "Und was euch beide angeht, so haltet einander die Treue. Liebt euch und steht zusammen, was immer auch geschehen mag, denn nur durch die Liebe kann das Böse überwunden werden - und das gilt nicht nur für ein Wesen wie den Renegaten, sondern auch für alles Schlechte und Gemeine unter euch Menschen!"
    
    Dann aktivierte Xanthor abermals jenes unbegreifliche Gerät an seinem Gürtel, das es ihm ermöglichte, die quantenphysikalischen Barrieren zwischen den Universen zu überwinden.
    
    "Ob wir ihn jemals wiedersehen?" hauchte Deborah und kuschelte sich in Johns starken Arm, den dieser sanft um ihre Schultern gelegt hatte.
    
    "Ich weiß es nicht," gestand John seiner zierlichen Freundin freimütig. "Aber es ist irgendwie beruhigend zu wissen, daß wir Menschen im Kosmos nicht so grauenhaft allein sind, wie wir bisher glaubten."
    
    "Nun," wußte Jennifer auf Johns Worte zu erwidern. "Mir für mein Teil hat diese Begegnung der dritten Art vollkommen gereicht. Auf jeden Fall will ich euch nie wieder einer solchen Gefahr ausgesetzt wissen, und meinen Nerven hat dieses Erlebnis auch nicht sonderlich gut getan. Ich ...