Die Schwesternschaft der Elfen
Datum: 07.09.2017,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
... das hast du noch nie gemacht, das dürfen nur die Alten!"
„Mein Blut", schoss es mir durch den Kopf. Ein Schauer lief durch meinen Körper und das erste Mal seit ich die Zwei kannte, hatte ich Angst. Doch Flucht kam nicht in Frage, denn ich würde wahrscheinlich keine Meile weit kommen. Und ich fragte mich, wenn sie mich töten wollten, warum hatte Yivanna mich gerettet, also blieb ich wo ich war, und tat so, als ob ich nichts gehört hätte.
Sie schienen ihren Disput beendet, denn Yivanna kam wieder auf mich zu und hielt mir mein neues Kleid hin und sagte, mit leuchtend freundlichen Augen, die mir alle Angst nahmen: „Kleide dich schnell an, wir müssen dich in Sicherheit bringen, und es ist ein langer Ritt."
Ich tat wie mir geheißen, und wenige Zeit später ritten wir weiter. Den Toten ließen wir liegen wo er war.
Waren wir die Wochen vorher im gemütlichen Trott geritten, so zeigten die Pferde nun ihre ganze Kraft. Yivanna beugte sich weit im Sattel nach vorne, so dass ich fast in die Mähne gedrückt wurde, denn ich saß wieder vor ihr, und sie schnalzte mit der Zunge. Plötzlich machte das Ross einen Sprung nach vorne und sprintete los. Ich hatte noch nie ein Pferd so schnell laufen sehen, geschwiege denn gefühlt. Die Landschaft verschwamm zu einer unklaren Mischung aus Farben und Formen. Wir ritten so Stunde um Stunde, so dass langsam meine Muskeln krampften. Doch als ich um Pause bat, sagte Yivanna, dass wir keine Zeit hätten. Sie sprach auch von einer Quelle, was ich ...
... aber nicht verstand.
Die Nacht war schon hereingebrochen und der volle Mond stand am Himmel, als wir endlich langsamer wurden. Die Landschaft hatte sich radikal geändert. Anstatt der grünen Ebenen befanden wir uns in einer kargen Felslandschaft. Wir ritten auf einen riesigen Brocken zu. Als wir direkt davor standen, sah ich eine Öffnung im Fels. Wir stiegen ab und ich streckte meine schmerzenden Glieder. Die Elfen holten zwei Fackeln aus ihren Satteltaschen, die sie sofort entzündeten, doch wie, sah ich nicht. Sie gingen zu der Öffnung und winkten mir stumm zu. Ich folgte ihnen und so gingen wir hinein. Trotz der Fackeln war es finster, denn der Schein reichte nur wenig Schritt weit. Wir befanden uns in einem Gang der leicht nach unten führte. Hin und wieder kamen wir an prächtigen Malereien vorbei, doch wir schritten ohne zu halten weiter, so dass ich immer nur einen kurzen Blick darauf erhaschen konnte. Doch ich war mir sicher auf jedem der Bilder eine nackte Frau gesehen zu haben. Plötzlich blieben wir stehen, und ich hörte ein Plätschern, dessen Echo mir verriet, dass wir am Eingang einer Höhle standen. Yivanna flüsterte neben mir ein Wort der Macht, und plötzlich glühten in der ganzen Höhle Kristalle auf. Sie leuchteten in allen Schattierungen von Blau. Die Felsenhalle war riesig, mindestens zweihundert Schritt von Wand zu Wand. In der Mitte war ein spielglatter See, der von einem kleinen Fluss gespeist wurde, der aus einer Wand floss. In der Decke, die mindestens ...