1. Je oller, je doller?


    Datum: 30.04.2019, Kategorien: Romantisch

    ... einmal. Mach auf, es kann doch nichts schlimmeres passieren, als das er sich umdreht und geht.
    
    Die ganze Aufregung war umsonst. Es stand ein Bote vor der Tür und übergab mir einen Eilbrief.
    
    Was soll das denn sein, fragte ich mich. Bestimmt nichts gutes. Wirf ihn lieber gleich weg. Dazu war ich dann doch nicht fähig. Also machte ich ihn auf. Heraus fiel eine getrocknete rote Rose und ein Brief. Liebe Maria, ich weiß das dies ein ungewöhnlicher Weg ist um dich um etwas zu bitten. Ich habe aber Angst vor einem nein. So fällt mir das schreiben leichter als eine persönliche Frage. Nun die Frage: Magst du heute Abend mit mir ausgehen? Es spielt auch keine Rolle ob du nun noch genügend Zeit hast um dich fertig zu machen. Du gefällst mir so wie du bist. Bitte sag nicht nein. Ich werde um 20.00 Uhr bei dir klopfen. Wenn du magst, kommst du einfach heraus. Möchtest du es nicht, melde dich einfach nicht.
    
    Wie sehr freute ich mich da. Nicht einmal umziehen musste ich mich.
    
    Pünktlich wie immer klopfte es um 20.00 Uhr. Ich riss die Tür auf und blieb wie erstarrt stehen. Das war doch nicht mein Herbert. Dieser Mann da, hatte kurz geschnittene Haare, war tadellos rasiert und hatte doch glatt einen Anzug mit einer dazu passenden Krawatte an. Ein hellblaues Hemd vervollständigte das ganze.
    
    Ihm muss es wohl auch so ergangen sein. Er schaute mich an, als wenn ein Gespenst vor ihm stehen würde. Doch auf einmal leuchtete sein Gesicht, dabei stammelte er: Oh bist du schön.
    
    Da fiel ...
    ... ich ihm um den Hals und gab ihm einen langen Kuss. Egal ob das nun jemand sehen würde oder nicht. Ich wollte es so und nicht anders.
    
    Zu seinem Anzug sagte ich nichts. Mein Gesicht, meine Augen sagten schon alles. Mein Herbert nahm nun meinen Arm hakte ihn bei sich ein und gingen wir auf Abenteuersuche.
    
    Herbert hatte extra ein Taxi bestellt, das uns in die Stadt zu einem weithin bekannten Tanzlokal fahren sollte.
    
    Meinst, du, das wir in unserem Alter noch das Tanzbein schwingen können?
    
    Klar doch, warte einfach ab, es wird sicher wunderschön.
    
    So kam es dann auch. Wir fanden einen Tisch, der etwas abseits stand, so das uns nicht jeder sehen konnte.
    
    Die Musik spielte leise Tanzmusik aus unserer Jugendzeit. Gleich bei dem ersten Tanz waren wir auf der Tanzfläche. Noch waren wir allein. Das geht nicht gut, du blamierst dich ohne Ende, dachte ich. Doch nein, es klappte so wunderbar mit uns beiden, als wenn wir schon jahrelang daran geübt hätten. Wie im siebten Himmel schwebte ich über die Tanzfläche. Auch Herbert schien es zu gefallen. Wir konnten einfach kein Ende finden. Erst als die Musik zu modernen Tänzen überging, setzten wir und wieder an unseren Tisch. Seine Hände lagen auf meinen oder lagen meine auf seinen? Wir redeten kaum, sahen uns nur an wie zwei frisch verliebte Teenager.
    
    Sag mir nur mal Maria, kann das sein, das man sich in dem Alter noch Hals über Kopf verlieben kann, fragte er mich und schaute dabei ganz verliebt in meine Augen. Ja, das gibt es ...
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