Auf Montage Teil 42
Datum: 22.10.2017,
Kategorien:
Transen
... nicht in Worte fassen.
Es ist Beate die das Schweigen bricht, „Es tut mir so leid das ich Dir den Tag verdorben habe“, sagt sie leise. Regina schüttelt den Kopf, „Das hast Du nicht. Ganz bestimmt nicht. Ich bin die der es leid tun sollte. Ich habe die alten Wunden aufgerissen.“
Nun schüttelt Beate den Kopf, „Nein mein Engel, der Schmerz wird auch wieder vergehen.“
Monoton geht die Fahrt weiter. Regina hatte sich alles so schön vorgestellt, es wurde aber ein Desaster. Sie nimmt wieder Beates Hand in ihre und spürt wie sie leicht gedrückt wird. Das Auto legt Kilometer um Kilometer zurück, entfernt sich von dem Ort des Kummers und je weiter sie fahren umso entspannter wird Beate, kann sogar ihre Augen schließen und etwas schlummern. Regina fährt vorsichtig, möchte ihre Freundin nicht stören und kommt so schließlich wieder dort an wo sie abgefahren sind. Sie fährt aber nicht zum Hotel, auch nicht zu Hedi oder zu Magarete. Regina fährt zur Kirche, hält dort und stellt den Motor ab. Die plötzliche Ruhe weckt Beate auf. Verwirrt schaut sie sich um, „Wo sind wir?“ „Vor der Kirche.“ „Kirche? Warum?“ „Ich möchte mit Dir dort hineingehen.“ „Ich habe doch mit der Kirche nicht viel am Hut, das weißt Du doch.“ „Ich weiß, aber komm bitte mit.“
„Okay, ich weiß aber nicht was das soll?“ Sie steigen aus und gehen zum Kirchturm, dort ist der Haupteingang. Regina weiß aus ihrer Jugend das diese Kirche fast immer offen ist. Sie gehen hinein, Stille empfängt sie, sie sind ganz alleine ...
... dort. Regina führt Beate zu einem kleinen Regal auf dem eine Menge Kerzen aufgestapelt liegen. Sie nimmt drei davon runter und wirft ein paar Münzen in eine Sammeldose. Beate sieht dem Ganzen schweigend zu, Regina nimmt ihre Hand und führt sie etwas abseits. Ein Blechtisch steht dort auf dem schon Kerzen brennen, einige davon sind schon tief runter gebrannt, müssen also schon seit Stunden brennen. Regina reicht Beate zwei Kerzen und zündet dann die dritte an und drückt sie in einen freien Kerzenhalter.
„Die ist für meinen Papa“, sagt sie leise zu Beate und geht ein Stück zur Seite. Beate sieht sie erst zweifelnd an, gibt dann aber einen Ruck, zündet auch ihre Kerzen an und platziert sie zu den anderen. Sie möchte etwas sagen, doch es geht nicht sie schluchzt nur laut auf. Regina hilft ihr, sagt leise, „Die sind für Deine Mutter und Deinen Vater.“
Beate kann nur nicken. Tränenblind wird sie von Regina nach vorne geführt und auf eine Bank gesetzt. Regina setzt sich neben sie und nimmt Beates Hände in Ihre, faltet sie.
„Ich kann nicht beten“, flüstert Beate, „ich kenne kein Gebet.“
Leise beginnt Regina das Vaterunser zu rezitieren, Beate erschauert, spricht es aber tonlos mit. Als sie zum Ende kommt will sie schon Amen sagen, doch Regina betet weiter, „Bitte Gott, helfe meiner Freundin in ihrer Not und ihrem Leid….“ Für Beate gibt es kein Halten mehr, sie lässt ihren Tränen freien Lauf. Zum ersten Mal in ihrem Leben kann sie richtig um ihre Eltern trauern. Sie denkt ...