Metamorphosen
Datum: 17.12.2018,
Kategorien:
Ehebruch
... annehmen, dass du mich für einige Zeit loswerden wolltest um mit Rainer alleine zu sein." Kaum war mir dieser Satz über die Lippen gekommen schnellte der Kopf Annabelles in meine Richtung. Es war die erste schnelle Bewegung, die Annabelle während dieses Spaziergangs gemacht hatte, überhaupt das erste Mal seitdem wir aufgebrochen waren, dass sie anscheinend von mir Notiz nahm.
"Wie kommst du auf solchen Unsinn?", fuhr sie mich scharf an.
"Ich sagte nur, dass man es annehmen könnte, ich sagte nicht, dass es so ist, oder?"
Zu diesem Zeitpunkt kannte ich noch nicht die Macht von Formulierungen, ein richtiges Wort zum richtigen Zeitpunkt kann alles lösen, ein falsches Wort zum falschen Zeitpunkt alles beenden. Dieses kleine Wort "oder" damals, ich sehe es noch genau vor mir, ließ Annabelle sichtbar zusammenzucken. Vielleicht war es mein Tonfall, vielleicht von ihrer Seite her schlechtes Gewissen gewesen, welches sie so reagieren ließ, jedenfalls merkte sie natürlich sofort, dass sie unsicher gewirkt hatte und blaffte mich an.
"Also das ist bisher die größte Gemeinheit mir gegenüber, dass du mich als Ehebrecherin bezeichnest. Ich weiß wirklich nicht, womit ich mir das verdient habe. Ich sorge mich um alle Eventualitäten, bitte dich um ein klein wenig Mithilfe, verbringe wenige Minuten mit einem anderen Mann ohne dich und schon soll ich dir untreu sein. Das ist wirklich eine bodenlose Gemeinheit, am liebsten würde ich den ganzen Urlaub jetzt beenden."
Ich war wirklich ...
... baff, ich dachte, dass ich es Annabelle eindeutig signalisiert hätte, dass es von mir spaßig gemeint war, mit so einer Reaktion hatte ich nie und nimmer gerechnet und so kam, wie Auseinandersetzungen zwischen Annabelle und mir immer endeten, meine vollständige Kapitulation. Dennoch beachtete sie mich den Rest des Spazierganges nicht mehr, als wir zurück waren meinte sie nur flapsig, dass sie in aller Ruhe alleine auf der Sonnenterrasse ein Buch lesen wolle, natürlich nur dann, wenn ich ihr in diesem Zeitraum keinen anderen Ehebruch andichte. Wiederum entschuldigte ich mich für meine Äußerung, ich hatte noch nicht mal fertiggesprochen, hatte sie schon das Zimmer verlassen.
Da ich wusste, dass sie sich noch mehr aufregen würde folgte ich ihr nicht, obwohl mir der Gedanke an einen faulen Sommernachmittag total zugesagt hätte und ging stattdessen in die Burgtaverne, bestellte mir ein Bier und starrte vor mich hin. Ehrlich gesagt, ich konnte keinen vernünftigen Gedanken fassen, Annabelles Reaktion auf meine Bemerkung hatte mich vollkommen aus der Fassung gebracht. Aus einem Bier wurde ein zweites, dann ein drittes und viertes und als ich schließlich zahlte um auf unser Zimmer zu gehen musste ich mich stark konzentrieren um gerade gehen zu können. Dort angekommen, Annabelle war noch nicht zurück, stieg ich unter die Dusche um mich für das Abendessen frisch zu machen. Als ich fertig war und das Badezimmer verlies öffnete Annabelle soeben die Tür, strafte mich mit Missachtung und ...