1. Metamorphosen


    Datum: 17.12.2018, Kategorien: Ehebruch

    ... klingen hören, Ludwigs Augen blickten nach wie vor freundlich, doch Bernhard hatte das Gefühl gehabt, dass diese Freundlichkeit die Freundlichkeit einer Großkatze zu ihrem Futter war. Irgendwie hatte Bernhard es geschafft Ludwig an die Bar zu entführen um ihn über seine vermeintliche Veränderung anzusprechen und als er seine Vermutung über Ludwigs Veränderung ausgesprochen hatte, hatte Ludwig nur mit einem freundlichen Lächeln reagiert, dass jedoch eindeutig signalisierte, dass Bernhard eine Antwort, zumindest nicht jetzt, erwarten durfte.
    
    Obwohl die Ablehnung spürbar gewesen war hatte Bernhard weiter gebohrt, hatte nach mehreren Ablehnungen immerhin die Antwort bekommen, dass es nicht unbedingt eine schöne Geschichte sei und schlussendlich hatte sich Ludwig doch dazu bereit erklärt zu erzählen, allerdings nicht an diesem Abend. So hatten sie sich an diesem Treffpunkt verabredet und Bernhard gestand sich ein, dass er mehr als neugierig war.
    
    Natürlich hatte er auch seiner Nora davon erzählt, die ihn zuerst groß angesehen, dann mit ihrem typischen sanften Lächeln gemeint hatte, dass diese Empathie bei ihm für sie vollkommen neu wäre. Er musste einen seltsamen Ausdruck im Gesicht gemacht haben, denn Nora hatte laut aufgelacht, sein Gesicht mit beiden Händen in die Hände genommen, ihre Lippen auf seine gepresst und kurz darauf mit ihrer Zunge Einlass in seinen Mund gefordert. Aus diesem Kuss war schnell Sex geworden und als sie danach entspannt und glücklich nebeneinander ...
    ... im Bett lagen, Nora mit ihrem Kopf auf Bernhards Schulter lag, ihre Fingernägel sanft über Bernhards Bauch kreisten, da war Bernhard mit sich und der Welt eins, kurz gesagt, er fühlte sich glücklich. Auch das von Nora geflüsterte, "Ich liebe dich so wie du bist", bestärkte Bernhard weiter in seinem Glücksgefühl.
    
    "Du siehst glücklich aus", hörte Bernhard Ludwigs Stimme, "es freut mich immer zu sehen, wenn Menschen glücklich sind. Das kommt leider viel zu selten vor. Darf ich fragen, woran du gedacht hast?" Bernhard wollte nicht lügen und antwortet mit, "An Nora, meine Frau", "Das freut mich für dich", lächelte Ludwig, während er sich auf einen Stuhl niederließ, "gleich zu Beginn ein Tipp, kämpfe um dieses Glück, es ist nicht selbstverständlich." "Äh, klar", antwortete Bernhard leicht verwirrt, für ihn war es nie Thema gewesen, dass er an seinem Eheglück zweifeln müsste. Doch schon sprach Ludwig weiter: "Also was willst du von mir wissen Berni?"
    
    "Ich habe es dir schon vorgestern gesagt, du wirkst auf mich verändert, an der Oberfläche alles wie damals, nur darunter ganz anders, viel härter, bestimmender. Was ist geschehen, dass du so geworden bist?"
    
    "Das Leben Berni, das Leben hat mich eben gezeichnet, so wie du von ihm schon gezeichnet worden bist. Ich bin eben etwas stärker gezeichnet worden."
    
    "Schon klar, was ist geschehen?"
    
    "Du hörst sicher nicht auf zu bohren, bevor du meine Geschichte hörst, oder?"
    
    "Ganz sicher nicht", lächelte Bernhard, "du weißt, ich ...
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