1. Auf Montage Teil 16


    Datum: 11.11.2018, Kategorien: Transen

    ... erzählt dann weiter, „wir haben sie auf dem Boden gefunden, alle die da waren haben gesagt das sie gestolpert wäre, sie war aber angezogen. Wir wussten nicht was dort passiert war, nur das sie dann verändert war, sie war Erwin, wollte kurze Haare haben, die ganzen Mädchensachen mussten fort, am liebsten hätte er auch alle Bilder verbrannt. Er hat alles was mit Regina zusammenhing verbannt“. „Kein Wunder, es ist schlimm so etwas zu erleben“, sie schaut Regina an, „wie geht es dir mein Engel“. Regina, schluchzt noch einmal auf und kuschelt sich dann an Beate, die beginnt wieder Regina leicht in den Armen zu wiegen. Sie spürt wie Regina ihre Arme um sie schlingt, ihr ganz nahe sein will. Beate streicht ihr über das Haar. „Bist du denn nun Regina, oder willst du lieber Erwin sein?“
    
    Ganz leise hört sie, „Regina. Ich bin Regina!“
    
    Die drei sitzen schweigend im Wohnzimmer, nur das ticken der Wanduhr ist zu hören und die Geräusche von der Straße. Beate hält immer noch Regina im Arm, sie weiß das dies nur der erste Schritt war die Vergangenheit zu bewältigen. Für jemand anderes mag das Erlebnis das Regina gehabt hat nicht so schlimm vorkommen, aber Regina ist davon so tief getroffen worden das sie sich total in sich selber zurückgezogen hat. Sie war damals in einer Lebensphase in der die Weichen für das spätere Leben gezogen werden, in der Pubertät. Weder Regina, noch Erwin haben aber eine normale Pubertät durchleben können, es wurde immer durch dieses Erlebnis ...
    ... überschattet. Auch im späteren Leben wirkte sich das noch aus, das erklärte auch die Schwierigkeiten die Erwin mit dem anderen Geschlecht hatte.
    
    Seine Ex-Freundin hat ja davon berichtet, die Unfähigkeit Erwins normalen Geschlechtsverkehr mit ihr zu haben. Beate weiß aus eigener Erfahrung das nun ein Prozess in Gang gekommen ist der der Heilung dient, der aber nur langsam abläuft, wo mit Rückschlägen zu rechnen ist und sie sehr viel Geduld brauchen wird. Beate schaut zu Regina, sie wird die Geduld haben, sie wird ihr helfen. Sie wird es zu ihrer Lebensaufgabe machen. Beate hat einen Mann gesucht den sie Demütigen kann, an dem sie Rache nehmen kann. Gefunden hat sie Regina!
    
    Die Mutter bricht das Schweigen, „ich habe davon nichts gewusst, Erwin…“, sie zögert, schaut zu Regina. Fast eineinhalb Jahrzehnte gab es nur Erwin, sie hatte damals Regina verloren, sie muss sich erst daran gewöhnen. Beate erkennt was in der alten Frau vorgeht, sie nimmt ihre Hand und sagt leise, „sie ist wieder da“. Reginas Mutter nickt, sie schluckt, kann dann aber ihre Tränen nicht mehr zurückhalten, beginnt leise zu weinen. Beate ist hin und her gerissen, sie hat Regina im Arm und möchte auch ihrer Mutter Trost spenden, da rührt sich das Mädchen neben ihr. Regina geht zu ihrer Mutter und nimmt sie in die Arme. Mutter und Tochter sind wieder vereint. Auch Beate umarmt nun die beiden und lässt ihren Gefühlen nun freien Lauf.
    
    Wieder herrscht Stille im Wohnzimmer, intime Stille, nur durch das leise weinen ...