"skrupellos" Kapitel VII + VIII
Datum: 29.10.2018,
Kategorien:
Macht / Ohnmacht
... deutsche Frau Sex? Da müssten sie mich aber für bezahlen“.
als Mann mit einschlägiger Erfahrung, ein durchaus schlüssiges und nachvollziehbares Argument, fand Richter Wallin, hatte er doch ähnliches..., aber das gehört nicht hierher, trotzdem werde ich ihn verurteilen und das ordentlich, wenn sich herausstellt dass er schuldig ist, es gibt keinen Geschlechtsgenossenbonus bei mir...
Aber auch das vermeintliche Opfer hatte einiges an belastendem und glaubhaftem in ihrer Aussage vorgebracht.
„Er hat mich seit Beginn der Reise bedrängt und belästigt. Machte dauernd irgendwelche zweideutigen Sprüche. In Singapore schließlich bot er mir unumwunden Geld, wenn ich ihn mit dem Mund verwöhnen würde, wie er es ausdrückte“.
Aussage stand gegen Aussage und er tappte noch im Dunkeln, musste aber diesen Fall bis spätestens morgen Nachmittag beendet habe, da ab Montag wieder der unterbrochene Fall des Steuerganoven anstand.
Er seufzte.
Zu allem Übel, hatte der Angeklagte eine Verteidigerin, eine junge Frau, völlig unfähig. Gerade von der Uni kommend, war sie schlicht überfordert.
Und so musste er etwas tun, was er eigentlich hasste, er musste teilweise den Job der Verteidigerin übernehmen.
„Sagen Sie Frau D., haben Sie eigentlich mitbekommen, dass der Angeklagte in den Metropolen Bordelle aufsuchte?“, fragte er wie beiläufig.
„Ja sicher, er prahlte ja sogar damit“.
„Also ich finde das ganz schrecklich, wenn Männer aus dem westlichen Kulturkreis, die Notlage ...
... dieser jungen Mädchen ausnützen. Wie sehen Sie das?“, forschte der Vorsitzende weiter, warf dabei der Anwältin des Angeklagten einen bedeutungsvollen Blick zu, doch sie begriff nichts und glotzte stattdessen mit ihren Kinderaugen verträumt in die Welt.
So jemand sollte keine Zulassung als Anwalt bekommen, dachte er.
Ganz anders der Staatsanwalt, ein alter Haudegen, sah mit Missfallen wohin die Sache laufen würde. Der Richter wollte feminine Rachegelüste in den Raum stellen.
„Herr Vorsitzender...“, sagte er bittend.
„Herr Staatsanwalt...“, sagte der Richter energisch.
Und da der Staatsanwalt wusste, wo sein Platz in diesem Gerichtsaal und bei diesem Richter war, schwieg er.
Nun nach dem Mittag, würde ein Teilnehmer der Rundreise, ein pensionierter Oberpostsekretär, der das Zimmer neben Frau D. in jener besagten Nacht bewohnte, aussagen und er war bei dem jetzigen Stand durchaus geneigt, an dieser Aussage die Sache aufzuhängen. Bei einer Vergewaltigung sollte schon etwas zu hören gewesen sein, Geräusche, laute Stimmen, Schreie und...
Abrupt hielt er inne, hatte er nebenbei und unkonzentriert, nach und nach doch seine Amtspost geöffnet, so viel ihm nun ein Kuvert, ohne Absender, nur mit seinem Name versehen auf und erregte sein Interesse...
An
Richter Wallin
...stand da in einer fremden Handschrift.
Verwundert öffnete er das Kuvert und entnahm ein DIN a 4 Blatt und begann zu lesen:
Du, der Du mir meine Liebe stihlst,
was willst Du von meinem ...