1. 40 Meter Bahnsteig


    Datum: 16.10.2018, Kategorien: BDSM

    ... man auch nicht den letzten Rest meiner erstickten Schreie hören würde. Nachher würden sie sagen, sie hätten nichts gesehen und nichts gehört -- sie waren betrunken, sie waren laut, und die Gasse war dunkel.
    
    Und Eric? Eric würde sagen, er war auf dieser Convention. Er würde sagen, er habe mich auf einer anderen SM-Convention kennengelernt, und wir hätten ausgemacht, dass er mich dieses Mal vom Bahnhof zum Gangbang abholen würde. Das war's.
    
    Das war dann die ganze Geschichte von dem Mädchen, das in ultra-kurzem Minikleid, in Lack-Overknees und zum Zeichen mit rotem, samtenem Halsband zur After-Party einer bizarren Convention fuhr, sich am Bahnsteig Brustwarzenklemmen anlegte -- dort gleich auch noch ein Pärchen anquatschte, dass es nachkommen solle -- und sich dann in Handschellen in eine dunkle Gasse führen ließ, wo eine dicke Matte für sie bereit lag.
    
    Das war die ganze Geschichte.
    
    Ich konnte mich jetzt entweder wehren und zappeln gegen die drei, vier, fünf Typen, die wahrscheinlich schon hinter mir standen -- was sie wahrscheinlich nur noch geiler machen würde -- oder ich konnte einfach nur still liegen und hoffen, dass es irgendwann vorbei war.
    
    --
    
    Zwei Hände griffen mich an der Schulter und am Becken und rollten mich mit einem Schwung auf den Rücken. Ich kniff die Augen fest zusammen und spreizte die Beine.
    
    Wenn ich mich nicht wehrte, ging es sicher am schnellsten vorbei...
    
    Eine Sekunde lag ich einfach nur da und biss auf den Stoff. Dann eine zweite, ...
    ... dann eine dritte.
    
    Als ich die Augen öffnete, war außer Eric niemand da. Ich sah über mir nichts als den dunklen Nacht-Himmel, mit nur Eric an der Seite, der mich breit angrinste. Er kramte aus seinem Trolley eine Stab-Taschenlampe heraus.
    
    Was? Was zum?
    
    Die zwei Typen vor mir, beim Gittertor, standen noch immer dort.
    
    Was? Zuschauer? Voyeure?
    
    Ganz langsam zog ich mir das Tuch aus dem Mund, während ich mich vorsichtig aufrichtete. Dabei sah ich mich immer wieder um, nicht dass mich plötzlich ein paar Hände von hinten packten -- das letzte Aufbäumen des Mädchens, bevor es zugeritten wurde. Auch die Typen beim Eingang vom Schotterweg standen immer noch dort. Es raschelte und plätscherte von dort.
    
    Ich konnte nur stammeln: „Was zum...? Ihr... du... ihr wollt gar nicht? ... die Typen da vorne?"
    
    „Die dort?" Eric richtete den Strahl der Taschenlampe auf den Gitterzaun vor mir, mit den zwei dunklen Gestalten daneben. Als ich sah, was dort stand, war ich völlig perplex: Das waren zwei Papp-Figuren, Karton-Aufsteller, eine Werbung: „Die Bahn -- Ihr Partner im Tiefbau!"
    
    „Aber was?", konnte ich nur weiter stottern: „Und die zwei da hinten?" Ich sah ängstlich über die Schulter.
    
    „Welche da hinten?" Eric leuchtete überrascht an meiner Schulter nach hinten zum Eingang des Schotterweges. Sofort kam die Antwort: „He, du Arschloch! Mach das Licht aus!" Und eine zweite Stimme lallte: „Kann'ma hier nicht mal in Ruhe Pissen!?" Es plätscherte weiter.
    
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    In dem Moment ...
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