1. Immer mit dem Wind 01


    Datum: 15.10.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... probieren, von dem ich schon so viel gehört hatte. Und was soll ich sagen, die Explosion von Süße und Geschmack werde ich nicht mehr vergessen. Das dumme daran war nur, das mir der Saft am Mundwinkel entlang lief und ich ihn mit einer Hand weg wischte. Das gab eine solch große Sauerei, dass ich an einem Brunnen lange brauchte, bis zumindest mein Gesicht wieder normal aussah. Meine Hand dagegen blieb blass rosa und ich hatte dann keine Lust mehr es zu ändern.
    
    Richard sah mir dabei belustig zu und stopfte sich stattdessen lieber eine reife Dattel zwischen die Zähne. Dabei verdrehte er genießerisch seine Augen und schmatzte genussvoll.
    
    So verging die Zeit im Fluge und wir gingen wenig später wieder in Richtung Hafen, oder zumindest in die Richtung in der wir dachten, dass er war. Nach einiger Zeit ging uns aber auf, dass dem nicht so war, denn dann hätten wir schon längst da sein müssen. Irgendwie hatten wir die Orientierung verloren und wussten nicht mehr wo wir waren. Dafür sahen sich die uns umgebenen Gassen einfach zu ähnlich. So peilten wir nüchtern die Lage und kamen zu dem Ergebnis, das wir einfach nur Richtung Norden gehen müssten und schon würden wir irgendwann wieder am Wasser herauskommen. Gesagt, getan und wir liefen und liefen bis uns die Füße weh taten. Wir hätten doch nach dem Weg fragen sollen, aber wir fanden unsere Methode einfacher und hatten nicht damit gerechnet, dass sie so kläglich versagte. Außerdem, seit wann fragen Männer nach dem Weg, wenn ...
    ... sie selber wissen, wo es lang geht?
    
    Die Gegend war jedenfalls weniger stark bebaut als zuvor und somit wussten wir zumindest, dass wir uns nicht mehr im Stadtkern aufhielten. Gut, das brachte uns auch nicht weiter, aber wir waren wenigstens eine Runde schlauer. Da wir an Bord noch nicht zurückerwartete wurden, würde man sich auch keine Sorgen machen, einmal davon abgesehen könnten sie gar nicht nach uns suchen. Wo sollten sie damit anfangen, schließlich hatten wir nicht gesagt wohin wir wollten. Aber selbst dann wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. So blieb uns nichts anderes übrig als weiter zu gehen.
    
    Endlich hatten wir uns durchgerungen und wollten doch einmal jemanden fragen, aber egal wen wir ansprachen, eine Antwort bekamen wir nicht. Wieder diese dumme Sache mit den Sprachen. Jetzt wussten wir genau was die Menschen in Babylon angerichtet hatten. Dummer Turm!
    
    Die Sonne begann schon zu versinken und es wurde immer ruhiger um uns herum. Kaum noch ein Mensch war zu sehen und es wurde einsam um uns herum. Doch plötzlich durchschnitt ein Schrei die Stille. Es klang männlich und schien aus höchster Not heraus geboren zu sein. Richard und ich sahen uns nur kurz an und sprinteten dann in die Richtung, aus der weitere Schreie kamen. Wir schossen um eine Ecke und sahen einen jungen Mann, umringt von drei anderen. Diese drei sahen nicht so aus als wenn sie die besten Freunde von dem einen wären und es war schnell klar, was dort ablief. Egal wo in der Welt man sich ...
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