1. Immer mit dem Wind 01


    Datum: 15.10.2018, Kategorien: Nicht festgelegt,

    ... der Ladung kamen. Jedoch könnte jeder der Freiwache hätte das Schiff mit dem Rettungsboot verlassen soweit seine Dienste nicht gebraucht wurden.
    
    Richard und ich ließe uns allerdings zur ersten Nachtwache einteilen nachdem es klar war, dass wir noch länger hier bleiben würden. Gegen zwanzig Uhr traten wir dann unseren Dienst an welcher sehr kurzweilig wurde, denn dieser Hafen schlief nie. War nachts nicht so viel los wie tagsüber, war es immer noch mehr als woanders am Tage. Und so patrollierten wir die ganze Nacht über Deck ohne besondere Vorkommnisse. Allerdings waren wir dann doch froh, als der erste Gebetsruf das Ende der Nachtwache ankündigte. Jetzt übernahmen andere und wir konnten unter Deck eine Mütze schlaf nehmen. Doch nur wenige Stunden später waren wir wieder an Deck. Erstens wurde es mit vorlaufender Tageszeit immer wärmer unter den Planken und zweitens lockte die Stadt mit ihren exotischen Angeboten. So schwangen Richard und ich uns ins Rettungsboot und wurden von einem der anderen Männer an Land gebracht. Hier angekommen sog ich erst einmal die Luft ein und entdeckte unbekannte Aromen darin. Eine Stadt, so quirlig wie Alexandria war immer wieder eine Entdeckungsreise wert und wir waren darauf gespannt sie zu entdecken.
    
    Gut, das mit der Kirche in der Mitte der Stadt konnten wir vergessen. Und wahrscheinlich auch den Rest den wir gewohnt waren, aber es gab ja auch noch andere Dinge zu sehen. Zuerst liefen wir nur so im Hafen herum um uns einen Überblick zu ...
    ... verschaffen, fragten dann aber einen Hafenarbeiter wie wir zum nächsten Basar kommen könnten. Und wieder bewahrheitere es sich. Jeder, wirklich jeder Hafenarbeiter kann Englisch. Das war hier so und überall auf der Welt. Also bekamen wir die entsprechende Antwort und richteten unsere Tour nach den Angaben des freundlichen Herrn.
    
    Und richtig, nur zwanzig Minuten später wussten wir, dass wir auf dem richtigen Weg waren. Das sagte uns schon unsere Nase, denn wir betraten den Basar direkt in der Gewürzecke. Starke exotische Gerüche überlasteten geradezu unserer Geruchsnerven und es dauerte einen Moment, bis man sie auseinander halten konnte. Wenn ich auch nur selten wusste was es war was dort in kleinen Körben aufgeschichtet war, so roch es einfach nur verführerisch. Mal scharf, dann wieder süß und später berauschend. Dazu kamen die verschiedenen Farben die von blassen zu überaus kräftigen wechselten um dann wieder zurück zu schwenken. So lustwandelten wir weiter und überließen unsere Sinne den Eindrücken. Es gab so viel zu sehen. Selbst in Ecken wo ich es nicht vermutet hatte. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel verschiedene Hülsenfrüchte gesehen. Viele verschiedene Arten von Linsen, Erbsen und Bohnen. Dazu einige Dinge die ich gar nicht zuordnen konnte.
    
    Zum Schluss schlenderten wir zwischen Fruchtständen hin und her. Zum Glück hatten wir etwas Geld getauscht und konnten uns nun die eine oder andere Frucht kaufen. Ich für meinen Teil musste unbedingt einen Granatapfel ...
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